Jahresbilanz 2002 der Handelskammer zur Entwicklung der Industrie und der maritimen Wirtschaft in Bremen
(Bremen) - Die bremische Industrie konnte sich trotz der schwachen Binnenkonjunktur und erschwerten außenwirtschaftlichen Bedingungen im Jahr 2002 weitgehend behaupten. Auch in den bremischen Häfen ist es gelungen, beim Gesamtumschlag des hervorragende Ergebnis im Jahr 2001 von rund 46 Millionen Tonnen wenn auch knapp - zu übertreffen. Dies geht aus der "Bilanz 2002: Industrie und maritime Wirtschaft" der Handelskammer hervor, in der außer den Branchenberichten auch Forderungen für künftiges Wachstum in diesen Bereichen genannt werden. Handelskammer-Präses Dr. Dirk Plump sagte: "In Bremen wurden in den letzten Jahren wichtige Anliegen der Industrie und der Hafenwirtschaft positiv aufgegriffen." Als Beispiele nannte er den Bau des Hemelinger Tunnels oder die Ausweisung von Gewerbegebieten: "Der eingeschlagene Weg ist richtig. Bremen ist heute als Industrie- und Hafenstandort für den nationalen und europäischen Wettbewerb gut gerüstet."
Der Anstieg der bremischen Industrieumsätze um gut drei Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres 2002 wurde vor allem von den Herstellern von Investitionsgütern getragen. Überdurchschnittlich gut entwickelten sich die Umsatzzahlen in der Medizintechnik, der Messtechnik, der Steuer- und Regelungstechnik, im Maschinenbau und bei den Herstellern von Geräten zur Elektrizitätserzeugung. Weniger positiv gestaltete sich der Jahresverlauf für die Verbrauchsgüterhersteller, bei denen die Umsätze bis Ende September 2002 um rund drei Prozent nachgegeben haben. Betroffen waren von der schwierigen Konjunktur insbesondere die Vorleistungsgüterproduzenten. Allein für die Hersteller von Metallerzeugnissen sank der Umsatz 2002 im Vergleich zu den Vorjahresmonaten um mehr als 20 Prozent. Zurückgehende Umsatzzahlen haben sich auch auf die Beschäftigungsentwicklung ausgewirkt. So waren im September 2002 im Land Bremen 1,8 Prozent weniger Arbeitnehmer in der bremischen Industrie beschäftigt als noch im Vorjahreszeitraum. Einen deutlichen Abbau an Arbeitsplätzen verzeichnete insbesondere das Ernährungsgewerbe, ausgelöst durch die Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Das Wachstum im Bereich der bremischen Häfen verdankt sich vor allem den Steigerungen beim Automobilumschlag und beim Containerverkehr. So wurden bis September 2002 rund zehn Prozent mehr Fahrzeuge verladen; der Containerverkehr stieg trotz der Rückgänge in den ersten Jahreshälfte um drei Prozent auf mehr als drei Millionen Standardcontainereinheiten (TEU).
Wichtig für die zukünftige Entwicklung der Industrie und der maritimen Wirtschaft in Bremen wird nach Auffassung der Handelskammer sein, dass der Mittelstandsförderung besondere Priorität eingeräumt wird. Präses Dr. Plump: "Wir erwarten konkret, dass bei den Steuern, Gebühren und Beiträgen auch mittelbar keine Abgaben- und Kostensteigerungen für die mittelständische Wirtschaft entstehen." Weitere Schwerpunkte müssten die Fortführung der expansiven Gewerbeflächenpolitik, die Weiterentwicklung des technologischen Potenzials in Bremen, die Verbesserung und Anpassung der Verkehrsinfrastruktur sowie der Ausbau der Containerumschlagskapazitäten und die Verbesserung der seewärtigen Erreichbarkeit der bremischen Häfen sein.
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