Jedem Anfang wohnt ein Zaudern inne / BWV-Präsident Hartelt zum Jahresschluss
(Mainz) - Neue Bundesregierung, neuer Landwirtschaftsminister, neue EU-Kommission, neuer Agrarkommissar und zahlreiche Bekenntnisse zu einem Politikwechsel – die Erwartungen der Landwirtschaft an die agrarpolitischen Akteure auf Bundes- und EU-Ebene waren zurecht hoch. Am Ende des Jahres muss jedoch festgehalten werden, dass es zwar einen Politikerwechsel gab, aber keinen echten Politikwechsel. Der ist aber angesichts der aktuellen Situation in den Betrieben mehr als notwendig. Die Preissituation ist in vielen Bereichen mehr als schlecht, die Kosten steigen unaufhaltsam, die Wettbewerbsfähigkeit ist in freiem Fall und die Überregulierung lässt uns Praktiker immer wieder verzweifeln.
So kann und so darf es nicht weitergehen. Gerade mit Blick auf die besorgniserregenden Entwicklungen in der Welt muss es ein berechtigtes Interesse an einer funktionierenden Landwirtschaft in Deutschland geben. Dazu gehört natürlich, dass in der Branche Geld verdient wird, sonst werden Höfe nicht mehr übergeben, sondern aufgegeben. Und dafür müssen jetzt endlich die Weichen gestellt werden. Ja, es gab ein paar Entscheidungen in diesem Sinne, die wir auch anerkennen, aber das reicht nicht. Das Zaudern muss jetzt ein Ende haben, es braucht dringend eine zielstrebig verfolgte Agenda, um den Sektor zukunftsfähig aufzustellen: echte Entlastungen und Vereinfachungen, weniger Regulierung und mehr Eigenverantwortung, Schutz vor Billigimporten mit niedrigen Standards und nicht zuletzt auch die Einsicht, dass Landwirtschaft zuerst dazu da ist, Nahrungsmittel zu produzieren.
Dass wir dabei die Bereiche Umwelt- und Naturschutz nicht außer Acht lassen und diese Themen selbstverständlich immer mitgedacht werden, zeigt der Anfang Dezember geschlossene Schulterschluss Artenvielfalt zwischen Landwirtschaft und Naturschutz in Rheinland-Pfalz. Damit daraus eine Erfolgsgeschichte wird, braucht es zum einen finanziell attraktive Maßnahmen, bei denen sich die Teilnahme für die Landwirte und Winzer nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch lohnt. Zum anderen müssen die Betriebe in ihrem Kerngeschäft wirtschaftlich gut aufgestellt sein und da schließt sich wieder der Kreis zum von uns geforderten Politikwechsel.
Ich hoffe, dass dem Anfang des kommenden Jahres dann doch ein Zauber in diesem Sinne innewohnt. Am 22. März steht dann mit der Landtagswahl ein wichtiges Ereignis bevor, dass für die Landwirtschaft und den Weinbau von großer Relevanz ist. Ob es hier zu einem Wechsel kommt, wissen wir frühestens am Wahlabend, sicher ist aber, dass es zum Ende des Jahres einen Wechsel in unserem Verband geben wird. 2026 ist mein letztes Jahr als Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., nach dann 12 Jahren werde ich das Amt weitergeben.
Ich freue mich daher besonders auf die Zusammenarbeit und die Begegnungen mit den vielen Menschen, die sich für die Landwirtschaft und den Weinbau im südlichen Rheinland-Pfalz und darüber hinaus einsetzen und möchte mich an dieser Stelle auch für das Engagement im zu Ende gehenden Jahr sehr herzlich bedanken.
Für das neue Jahr wünsche ich allen einen guten Start, Gesundheit und Zufriedenheit. Gleichzeitig hoffe ich auf ein klein wenig mehr Frieden in der Welt, der im Kleinen beginnt und zu dem jeder etwas beitragen kann.
Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP), Weberstr. 9, 55130 Mainz, Telefon: 06131 62051
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