Jetzt auch für die Frau ab 50 - Mit der Darmkrebsvorsorge auf der sicheren Seite
(Ulm) - Jedes Jahr sterben in Deutschland von 1000 Frauen 26 an Darmkrebs, davon ein bis drei schon mit 50 Jahren. „Ab dem 50. Lebensjahr nimmt das Erkrankungsrisiko bis ins hohe Alter immer weiter zu“, erklärt Dr. Petra Jessen, die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. „Deshalb ist es so wichtig, dass die Vorsorge jetzt auch für Frauen ab 50 Jahren angeboten wird.“
Bislang galt dieses Angebot nur für Männer, weil ihr Risiko, an der Erkrankung zu versterben 25 % größer ist. „Aber unabhängig davon ist es für beide Geschlechter von Vorteil, mit 50 Jahren in die Vorsorge einzusteigen“, erklärt Dr. Jessen, „weil das sonst ansteigende Erkrankungsrisiko durch eine Darmspiegelung für die nächsten zehn Jahre deutlich gesenkt wird. Im Zuge der Untersuchung werden mögliche Krebsvorstufen entdeckt und entfernt. Rechtzeitig erkannte Tumoren können gut behandelt werden.“
Die in Norddeutschland niedergelassene Magen-Darm-Ärztin rät insbesondere denjenigen zur Vorsorge, in deren direkter Verwandtschaft bereits Darmkrebs aufgetreten ist. „Diese Menschen haben eine familiäre Belastung, die mit einem mehrfach erhöhten Erkrankungsrisiko einhergeht“, so Dr. Jessen. „Aber auch wenn keine Krankheitsfälle in der Verwandtschaft bekannt sind, sollte niemand die Chance verpassen, eine der häufigsten Krebserkrankungen verhindern zu können.“
Wichtig ist ihr darüber hinaus der Hinweis auf die Folgeuntersuchung nach zehn Jahren. „Darmkrebs ist ein langsam wachsender Tumor,“ sagt Dr. Jessen. „Wenn bei der ersten Darmspiegelung keine Polyen gefunden wurden, reicht es nach zehn Jahren erneut zu schauen. Das sollte man dann aber nicht verpassen. Wenn Polypen entfernt worden sind, kann die Folgeuntersuchung auf Empfehlung des Arztes auch früher erforderlich sein.“
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Niedergelassenen Gastroenterologen Deutschlands e.V. (bng), Holdergärten 13, 89081 Ulm, Telefon: 09421 88500