Pressemitteilung | BTE - Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

Jetzt auf Euro vorbereiten! / Schon nächste Orderrunde in Euro

(Köln) - Für viele Textilfachgeschäfte ist der Euro noch weit weg. Abgesehen davon, dass eine Vielzahl von Geschäften auf dem Kassenbon zusätzlich den Gesamtbetrag in Euro ausweist, sind nach Feststellung des bereits 1998 gegründeten Euro-Arbeitskreises des BTE vor allem im mittelständischen Fachhandel wenig Vorarbeiten hinsichtlich der Euro-Einführung geleistet worden. Dabei fallen bereits weit vor der Euro-Bargeld-Einführung zum 1. Januar 2002 eine Vielzahl von Arbeiten an, die schnellstens angegangen werden müssen. Auch die Lieferanten sind hier gefordert.

Beispiel Eckpreislagen: Der BTE-Arbeitskreis Euro erwartet, dass sich die psychologischen Eckpreislagen - als gelerntes Verhalten der Konsumenten - auch bei Euro-Preisen einstellen werden. Es ist aber zu befürchten, dass es bei der Preisfestsetzung (z.B. hinter dem Komma 90, 95, oder 99 Cents) zu Beginn der Preisauszeichnung in Euro zu einem gehörigen Durcheinander kommen wird. Der BTE fordert deshalb die Lieferanten auf, sich diesbezüglich im Vorfeld zu verständigen, um einen „Preissalat" und damit auch unnötige Fehlerquellen bei der Bon-Eingabe an der Kasse zu vermeiden.

Beispiel Order: Nach Ansicht des Euro-Arbeitskreises hat sich manifestiert, dass die Textilindustrie und aus dem Handel insbesondere die Konzerne ab der Herbst/Winter-Kollektion 2001/02 mit neuen Eckpreisen in Euro arbeiten werden. Das bedeutet, dass der Textileinzelhandel schon zur nächsten Orderrunde im Januar/Februar 2001 zu Euro-Eckpreisen ordern muss. Der Textileinzelhandel nimmt damit in Kauf, dass bei der doppelten Preisauszeichnung die DM-Preise mit den Auslieferterminen ab Juli 2001 „ungerade" sind.

Vorteil dieses Vorgehens: Der Umstellungstermin zur Jahreswende 2002 wird zeitlich entzerrt, da die Preise der Herbstware schon von Seiten der Industrie auf die neuen Euro-Eckpreise zugeschnitten werden können. Zudem werden die Verbraucher frühzeitig an die Euro-Umstellung gewöhnt.

Wichtig: Aufgrund des starken Dollars sowie gestiegener Rohstoff- und Transportkosten muss bei der nächsten Orderrunde mit Preiserhöhungen gerechnet werden, was gegenüber dem Kunden angesichts der derzeitigen Berichterstattung in den Medien auch gut zu begründen ist. Dass im zweiten Halbjahr 2001 auf breiter Front dann auch Euro-Eckpreise eingeführt werden, ist rein zufällig. Dies sollte bei Nachfragen von Kunden auch deutlich gemacht werden, da sich der Einzelhandel bekanntlich in einer so genannten Selbstverpflichtung politisch auferlegt hat, die Preise aufgrund der Euro-Einführung korrekt umzurechnen.

BTE-Empfehlungen für den Textileinzelhandel:

- Analysieren Sie jetzt das Preisgefüge in Ihrem Geschäft und stellen Sie Modellrechnungen an, damit bei der Euro-Umstellung keine Kalkulationsverluste anfallen. Dies würde bei einem Kurs von 1,95583 mit einer einfachen Halbierung der Eckpreise von z.B. 99 DM auf 49,50 Euro (statt 50,62 Euro) der Fall sein. Um die Kalkulation zu halten, muss deshalb frühzeitig eine Mischkalkulation durchgeführt werden.

- Rechnen Sie bei der nächsten Orderrunde die Spannen der Lieferanten vor diesem Hintergrund nach. In der Vergangenheit ist es immer wieder vorgekommen, dass bei Preisänderungen auch die Spannen zu Lasten des Handels verringert wurden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) An Lyskirchen 14 50676 Köln Telefon: 0221/9215090 Telefax: 0221/92150910

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