jung – clever – sicher: VDSI zum Ausbildungsstart - Arbeitsschutz von Anfang an mitdenken
(Berlin) - Der Start ins Berufsleben ist für viele junge Menschen ein prägendes Erlebnis – und auch ein sicherheitskritischer Moment. Darauf macht der VDSI – Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit – zum Ausbildungsbeginn 2025 aufmerksam. Denn gerade in den ersten Wochen der Ausbildung ist das Risiko für Arbeitsunfälle besonders hoch. Der VDSI ruft Betriebe, Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Sicherheitsverantwortliche dazu auf, diese Phase gezielt für den Aufbau einer nachhaltigen Sicherheitskultur zu nutzen.
Erhöhtes Unfallrisiko bei Berufseinsteigerinnen und -einsteigern
Fehlende Erfahrung, eine geringe Risikowahrnehmung und eine Vielzahl neuer Eindrücke machen den Ausbildungsstart zu einer besonderen Herausforderung. Junge Beschäftigte sind in dieser Zeit überdurchschnittlich häufig von Arbeitsunfällen betroffen – das belegen auch aktuelle Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV): Fast die Hälfte aller meldepflichtigen Ausbildungsunfälle (47,9 %) entfällt auf die Gruppe unter 19 Jahren – insgesamt 12.624 Fälle. Für Jugendliche unter 18 Jahren schreibt das Jugendarbeitsschutzgesetz (§ 29 Abs. 2) deshalb zu Recht eine halbjährliche Unterweisungspflicht vor. Doch auch erwachsene Berufseinsteigerinnen und -einsteiger tragen ein erhöhtes Risiko, das erfahrungsgemäß erst nach rund vier Jahren auf ein stabiles Minimum sinkt.
„Aller Anfang kann schwer sein – aber genau deshalb bietet der Einstieg ins Berufsleben auch die große Chance, sicheres Verhalten von Beginn an zu fördern“, betont Professor Arno Weber, Ansprechpartner für studentische Mitglieder des VDSI und Professor für Arbeits- und Gesundheitsschutz an der Hochschule Furtwangen. „Sicherheit ist kein Thema für später. Wer junge Menschen gleich zu Beginn ihrer Laufbahn ernst nimmt und ihnen zeigt, wie sie sich selbst und andere schützen können, schafft die Grundlage für ein gesundes und erfolgreiches Berufsleben.“
Der Ausbildungsstart als Türöffner für Sicherheitskultur
Tatsächlich ist die Anfangsphase besonders lernintensiv – Routinen haben sich noch nicht eingeschlichen. Wer jetzt auf sicheres Verhalten achtet und es aktiv fördert, kann verhindern, dass sich riskante Muster entwickeln. Wird sicherheitswidriges Verhalten von Anfang an korrigiert und sicheres Handeln sichtbar wertgeschätzt, prägt sich eine positive Arbeitsschutzhaltung nachhaltig ein.
Der VDSI ermuntert daher, Unterweisungen nicht als formale Pflichtübung zu begreifen, sondern als wichtigen Lern- und Kommunikationsmoment. Eine wirksame Unterweisung muss verständlich und praxisnah sein, darf aber auch moderne digitale Formate nutzen. Lernvideos, interaktive Quizformate oder Apps können helfen, komplexe Inhalte anschaulich zu vermitteln. Besonders wirksam ist es, wenn Auszubildende aktiv eingebunden werden – etwa indem sie selbst Inhalte vorbereiten und im Team präsentieren. Entscheidend ist dabei, dass Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Führungskräfte als Begleiter präsent und ansprechbar sind.
Beispielhafte Praxis: Die „Safety Card“ der Uni Wuppertal
Wie mit einfachen Mitteln viel erreicht werden kann, zeigt die sogenannte „Safety Card“ der Bergischen Universität Wuppertal. In kompakter Form vermittelt sie mit Symbolen und kurzen Texten grundlegende Verhaltensregeln für sicheres Arbeiten – direkt verständlich, niedrigschwellig und zielgruppengerecht. Auch Kammern, Berufsschulen und überbetriebliche Ausbildungszentren leisten zunehmend Beiträge, um Sicherheit und Gesundheit fest in der Ausbildung zu verankern.
Quelle und Kontaktadresse:
VDSI e.V. - Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit, Jasmine Ait-Djoudi, Manager(in) Kommunikation, Marienstr. 30, 10117 Berlin, Telefon: 0611 15755-0