Junge Philologen fordern Einführung einer Berufseinstiegsphase für Gymnasiallehrer
(Berlin) - Die Jungen Philologen im DPhV fordern die Einführung einer Berufseinstiegsphase für junge Lehrer an Gymnasien. Diese werde zur weiteren Professionalisierung und Qualitätsverbesserung des Unterrichts beitragen. Junge Lehrerinnen und Lehrer halten zur Zeit bundesweit in den Kollegien der meisten Gymnasien Einzug. Diese Berufseinsteiger müssen bei der Bewältigung der schwieriger und umfangreicher gewordenen Alltagsaufgaben des Lehrerberufs systematisch unterstützt werden, so Bernd Werner, Bundesvorsitzender der Jungen Philologen im DPhV. Ziel müsse der Erwerb einer kontrollierten und positiven Unterrichtsroutine sein. Die jungen Lehrerinnen und Lehrer könnten so ihr Repertoire an Handlungs- und Organisationsformen des Lehrens und Lernens erweitern und festigen, um durch Experimentieren und Variieren ihren optimalen eigenen Unterrichtsstil zu finden. Diese Eingangsphase knüpfe an das Referendariat an und führe es fort, könne es aber nach Ansicht der Jungphilologen auf keinen Fall ersetzen. Auch eine Kürzung des Referendariats sein kontraproduktiv.
Zu diesem Ergebnis kamen die Jungen Philologen des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) auf ihrer Frühjahrstagung in Lüneburg. Sie erörterten das Thema in einer Podiumsdiskussion am 14. April mit Vertretern des niedersächsischen Kultusministeriums, der Universität Lüneburg und des Studienseminars für das Lehramt an Gymnasien in Lüneburg.
Nach Vorstellungen der Jungen Philologen sollen Angebote am Anfang des Berufslebens dazu dienen, die Grundlagen für ein professionelles Handeln im gesamten folgenden Berufsleben zu legen und vor allem das Innovationspotenzial der jungen Kolleginnen und Kollegen für die Entwicklung der jeweiligen Schule nutzbar zu machen.
Chance des Generationenwechsels in den Gymnasien zielgerichtet nutzen
Die zielgerichtete Ausgestaltung der Berufseinstiegsphase bietet nach Meinung der Jungen Philologen zudem die Chance, eine neue Lehrergeneration von Anfang an die Vorteile eines deutlich stärker auf Kooperation ausgerichteten Berufsverständnisses erleben zu lassen.
Der derzeit stattfindende Generationenwechsel in den Lehrerkollegien ist eine große Chance für die Gymnasien, die unbedingt genutzt werden muss. Durch eine beratende Begleitung in den Berufseinstieg kann diese Lehrergeneration auf die aktuellen Anforderungen des Lehrerberufs zielgerichtet eingestellt werden, um so die Herausforderungen an die Qualitätsverbesserungen auch des Gymnasiums aktiv anzugehen, ist Werner überzeugt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. im DBB
Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin
Telefon: 030/40816781, Telefax: 030/40816788
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