Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Kahlschlag bei der Telekom: ver.di stellt umfangreiche Gegenforderungen auf

(Berlin) - Im Zusammenhang mit dem beispiellosen Personalabbau bei der Deutschen Telekom hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Wochenende (5./6. November) einen umfangreichen Katalog von Gegenforderungen aufgestellt. „Die Telekom befindet sich auf dem Irrweg. Der Konzern braucht jetzt motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Konkret heißt das: Der Erfahrungsschatz der Mitarbeiter muss anerkannt und genutzt werden. Der Konzern braucht Stabilität bei der Beschäftigung, um diese Potenziale dauerhaft nutzen können. Service, Qualität und Kundenzufriedenheit müssen deutlich verbessert werden. Angst vor der Zukunft bei hunderttausend Menschen bewirkt das Gegenteil“, betonte ver.di-Vize-Chef Franz Treml.

Die Deutsche Telekom hatte am Mittwoch vergangener Woche Personalabbaupläne vorgelegt, deren Ausmaß von 32.000 Stellen alle bisher in Deutschland üblichen Ankündigungen weit übertroffen hat. ver.di hatte die Pläne scharf kritisiert und umgehend Gegenmaßnahmen angekündigt.

Der mehr als 20 Punkte umfassende Forderungskatalog von ver.di sieht vor, die zum Teil vom Management verschuldeten Schwachstellen des Konzerns zu beseitigen und dabei neue Beschäftigungspotenziale zu erschließen. Es sei dringend erforderlich, zukunftssichernde Investitionen vorzunehmen, den Servicebereich personell deutlich zu verbessern und auszubauen, um die Abwanderung frustrierter Kunden zu stoppen, sagte Treml, der auch Vize-Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom AG ist. Gleichzeitig müsse der „Brain Drain“ – der Weggang kluger und erfahrener Köpfe – umgehend gestoppt werden. Auch gelte es, Fremdvergabe, Leiharbeit und Zeitarbeit deutlich reduzieren, um Beschäftigung im Konzern zu halten. „Qualifizierung und Umschulung vorhandener Mitarbeiter müssen in den Mittelpunkt gerückt werden, wenn es um die Entstehung neuer Arbeitsplätze im Konzern geht. Der Konzern ist gesund, deshalb müssen die Abbaupläne und der unverantwortliche Umgang mit der wirtschaftlichen Existenz von Menschen ein Ende haben“, bekräftigte Treml.

In der kommenden Woche wird ver.di die Forderungen in die Gespräche mit dem Management einbringen. Gleichzeitig sind Aktionen und Proteste vor Ort zu erwarten.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand Harald Reutter, Pressesprecher Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 69560, Telefax: (030) 69563956

(tr)

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