Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Kampfmaßnahmen der Ärzte sind patientenfeindlich

(Berlin) - Scharfe Kritik übte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Eggert an den Kampfmaßnahmen der Ärzte für "mehr Geld im Gesundheitssystem". Sie seien "patientenfeindlich". Zwischen den Verbänden der niedergelassenen Ärzte und den Patienten werde die Kluft immer größer. Insbesondere der Hartmannbund habe jede Bodenhaftung verloren, er wolle eine Zwei-Klassen-Medizin. Höhere Einkünfte für die Ärzte sollten nach dessen Vorstellungen die Patienten bezahlen. Der Ärzteverband habe sich schon in der Vergangenheit mit absurden Forderungen hervorgetan, so unter anderem mit dem Vorschlag, dass 'kleinere' Unfälle bis 4.000 Euro von den Versicherten selbst übernommen werden sollen.

Das Gejammer vieler Ärzte störe die Patienten zwischenzeitlich massiv. Sie kämen zur Behandlung und müssten sich dann erst einmal anhören, wie schlecht es den Medizinern ginge. Unter ärztlichem Gespräch würden sie sich etwas anderes vorstellen. Dabei könnten viele Patienten nur neidvoll auf die Ärztegehälter schauen, die sich im Durchschnitt auf 90.000 Euro vor Steuern jährlich beliefen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Krankenhäusern könnten von solchen Vergütungen nur träumen. So habe eine Krankenschwester im Durchschnitt ein Einkommen von 28.000 Euro und ein Facharzt im Krankenhaus von 40.0000 Euro jährlich.

Eggert forderte die Ärztefunktionäre auf, endlich wieder Bezug zur Realität zu gewinnen. "Wir geben für unser Gesundheitswesen weltweit am drittmeisten aus. Es ist also viel Geld vorhanden. An gleicher Stelle stehen wir mit der Ärztedichte. Was wir haben, sind eher Verteilungsprobleme und mangelnde Zusammenarbeit", beschreibt Beate Eggert die Lage. So müsse endlich das ambulante Behandlungsverbot für Krankenhäuser aufgehoben werden. Eggert begrüßte, dass allerdings viele Hausärzte sich an dem Theater der Funktionäre nicht beteiligten.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10 10785 Berlin Telefon: 030/69560 Telefax: 030/69563956

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