Pressemitteilung | wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V.

Kautschukindustrie plädiert an EU: Keine Ausweitung der CBAM-Regulierung!

(Frankfurt am Main) - „Nein, eine Ausweitung des EU Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) auf Elastomere und organische Chemikalien brauchen wir wirklich nicht“, so Boris Engelhardt, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (wdk) heute in Frankfurt am Main anlässlich des Abschlusses entsprechender Konsultationen durch die EU-Kommission. „Denn das CBAM-Ziel, den Nachteil der durch die EU-Klimaschutz-Regulierung mit CO2-Abgaben beaufschlagten europäischen Hersteller durch CO2-Grenzabgaben bei Importen auszugleichen, wird nicht erreicht. Im Gegenteil: Kosten steigen, Bürokratie wächst, Produktion wandert ab.“

Die Kautschukbranche bezieht sich in ihrer Positionierung auf die einschlägigen Erfahrungen mit der 2023 gestarteten CBAM-Pilotphase für Stahl. Die für alle Stahl-Importe zu ermittelnden CO2-Emissions-Daten sind kaum verfügbar und oft auch nicht verlässlich. Die den EU-Mitgliedsstaaten übertragene Melde-Infrastruktur ist fragmentiert und folgt uneinheitlichen Standards. Ganz wesentlich aber ist das ganze System mit neuem bürokratischem Aufwand verbunden. Und steht damit dem von der EU politisch angekündigten Bürokratieabbau für die Industrie entgegen. CBAM verteuert Importe und damit die Produktion am Standort Europa. „Die aktuelle 50-Tonnen-Freigrenze hilft uns überhaupt nicht, da unsere Industrie bei großen Importeuren einkauft, die die Mehrkosten der CO2-Grenzabgabe auf uns umlegen“, so Engelhardt weiter. „CBAM befeuert damit de facto eher ein ‚Carbon Leakage‘, also eine Abwanderung der Industrieproduktion an außereuropäische Standorte.“ Die von Polymeren und organischen Chemikalien abhängige europäische Kautschukindustrie erwartet bei einer Ausweitung von CBAM auf ihre Roh- und Hilfsstoffe negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit.

„Die aktuellen globalen Handelskonflikte bringen die Industrie am Standort Europa an ihre Belastungsgrenze. Wir appellieren im Namen dieser standorttreuen Unternehmen in dieser extrem angespannten Lage an die EU-Kommission: Keine weiteren administrativen Hürden, keine staatlich erzwungenen Preiserhöhungen für europäische Produkte, kein weiteres ‚Carbon Leakage‘ durch Abwanderung von Industrie aus Europa!“, so Engelhardt abschließend. „Daher: Keine Ausweitung von CBAM auf Elastomere und organische Chemikalien!“

Quelle und Kontaktadresse:
wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V., Boris Engelhardt, Geschäftsführer(in), Zeppelinallee 69, 60487 Frankfurt am Main, Telefon: 069 79360

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