Pressemitteilung | wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V.
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Kautschukindustrie zum EUDR-Änderungsvorschlag der EU-Kommission: Keine Erleichterung in Sicht!

(Frankfurt am Main) - Die deutsche Kautschukindustrie unterstützt zwar den überfälligen Versuch der EU-Kommission, die massive Bürokratie bei der ‚Entwaldungsfreien Lieferkettenregulierung‘ (EUDR) kurz vor deren Inkrafttreten abzumildern. Der am 21. Oktober 2025 vorgelegte Änderungsvorschlag der EU-Kommission wird diesem Ziel aber nicht gerecht.

„Um an der Scharfschaltung der EUDR zum Jahresende 2025 trotz der seit zwei Jahren bekannten Defizite ihrer IT-Systeme festzuhalten, lagert die EU-Kommission nun de facto ihre Probleme an die Mitgliedsstaaten und die Wirtschaftsakteure aus“, so Boris Engelhardt, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (wdk) heute in Frankfurt am Main. Sollte bisher jeder Marktteilnehmer eine Referenznummer für seine Naturkautschuk-Produkte bei der EU einholen, so muss jetzt die Referenznummer des Erst-Importeurs von Naturkautschuk entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Akteur zu Akteur weitergereicht werden.

Zwei massive Probleme treten auf: Statt der automatisch selbst eingeholten einzelnen Referenznummer muss nun eine Vielzahl von Referenznummern von Lieferanten verarbeitet und weitergereicht werden, wozu die für die bisherigen EUDR-Anforderungen mit viel finanziellem Aufwand erstellten IT-Systeme in den Unternehmen nicht in der Lage sind. Eine Anpassung ist teuer und dauert über den Jahreswechsel 2025/2026 hinaus. „Viel dramatischer ist aber der Verstoß gegen die Wahrung von Geschäftsgeheimnissen, den die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag erzwingt“, so Engelhardt. „Das verpflichtende Durchreichen der Referenznummer öffnet für alle in der Wertschöpfungskette folgenden Unternehmen den Blick auf die einschlägigen Lieferbeziehungen ihrer Lieferanten. Das ist ein No-Go!“

Der wdk fordert zusammen mit vielen anderen Betroffenen für die EUDR ein „First-touch-Prinzip“: Überwacht werden nur die Akteure, die als erste einen der EUDR-relevanten Rohstoffe in die EU importieren. Die in der Wertschöpfung innerhalb der EU folgenden Unter-nehmen werden von der EUDR freigestellt. Die Ziele der EUDR werden so vollständig erreicht. Die Überlastung der IT-Systeme wird gelöst.

„Nach zwei Jahren Bastelei, Gesetze in letzter Sekunde mit der heißen Nadel zu reparieren, funktioniert nicht. So arbeitet kein demokratischer Gesetzgeber. Der EUDR-Änderungsvorschlag schafft Unklarheiten und Lücken, insbesondere zur Unternehmens-Haftung, deren Folgen unabsehbar sind“, so Engelhardt abschießend. „Die Lösung kann nur heißen: EUDR mit First-touch-Prinzip!“

Quelle und Kontaktadresse:
wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V., Zeppelinallee 69, 60487 Frankfurt am Main, Telefon: 069 79360

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