Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

KBV strebt qualitätsbezogene Vergütung an Köhler: "Wir wollen mit Qualität und Transparenz mehr Wettbewerb schaffen"

(Berlin) - "Das ärztliche Honorar wird sich immer mehr an der erbrachten Qualität orientieren." Das hat Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), heute (24. Juli 2009) in Berlin gesagt. Schließlich gewinnt Qualität als wettbewerbsbestimmende Größe auch im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. "Mit "AQUIK® - Ambulante Qualitätsindikatoren und Kennzahlen" haben wir im vergangenen Monat ein Projekt vorgestellt, das es uns ermöglicht, die Qualität der ärztlichen Leistungen transparent zu machen und eine zusätzliche Grundlage für die Bemessung der ärztlichen Vergütung zu schaffen", betonte Köhler.

Ziel der KBV ist es, Qualitätszuschläge im Einheitlichen Bewertungsmaßstab zu verankern und dadurch eine qualitätsbezogene Vergütung, international als Pay for Performance (P4P) bezeichnet, zu ermöglichen. Solche Qualitätszuschläge sind im haus- und fachärztlichen Bereich möglich. Als Beispiel nannte Köhler die Behandlung von Bluthochdruckpatienten in einer hausärztlichen Praxis: "Ein Qualitätszuschlag ist beispielsweise möglich, wenn die Behandlung dazu führt, dass der Blutdruck bei einem definierten Anteil an Patienten den Normbereich erreicht." Für die Ärzte gilt es, festgelegte Ziele zu erreichen, um einen Qualitätszuschlag zu erhalten. Mit AQUIK® steht dazu bisher ein Set von 48 Qualitätsindikatoren zur Verfügung.

Eine Erhöhung des ärztlichen Gesamthonorars ist bei P4P nicht notwendig. "Das Geld im Gesamttopf bleibt gleich. Die Verteilung wird nur stärker nach Qualitätskriterien ausgerichtet", betonte Köhler. Einen zusätzlichen bürokratischen Aufwand solle es für die Ärzte nicht geben. "Uns geht es vielmehr darum, die Dokumentation in den Praxen zu standardisieren", so der KBV-Chef.

Er wies darauf hin, dass die Entwicklung von Qualität auf mehreren Säulen aufbaue, nämlich der Förderung und der Sicherung von Qualität: "Hier ist bei den Kassenärztlichen Vereinigungen schon viel geschehen. Indikatoren stellen dabei ein Instrument der Qualitätsförderung dar. Andere Instrumente sind unter anderem Rückmeldesysteme, regelmäßige Qualitätsberichte, Qualitätsziele und das Fehler- und Risikomanagement. In rund 9.000 Qualitätszirkeln treffen sich zudem niedergelassene Ärzte bundesweit, um sich fachlich auszutauschen." Die Sicherung der Qualität erfolge in Richtlinien und Vereinbarungen, erklärte Köhler.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Körperschaft des öffentlichen Rechts Dr. Roland Stahl, Referent, Kommunikation Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin Telefon: (030) 4005-0, Telefax: (030) 4005-1093

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