KBV unterstützt Warnung des BFB / Gewerbesteuer für Freiberufler bedroht Arztpraxen
(Berlin) - Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) warnt vor der Einführung der Gewerbesteuer für Freiberufler. Die freiberuflich niedergelassenen Ärzte sind von der Sparpolitik der Regierung ohnehin schon schwer getroffen, erklärte am 13. Juni Dr. Rainer Hess, Hauptgeschäftsführer der KBV, in Berlin. Er verwies auf die enorme Belastung der Ärzte durch die von der Politik vorgeschriebene Nullrunde: Sie ist vielmehr eine Minusrunde, da die Praxiskosten und die Inflationsrate steigen. Wenn dazu noch eine weitere Belastung durch die Einführung der Gewerbesteuer für Freiberufler kommt, werden einige Praxen in ernsthafte Existenznot geraten.
Hess gab zu bedenken, dass davon auch die über 500.000 Arzthelferinnen und Auszubildende in den deutschen Arzt-, Zahnarzt- und Tierarztpraxen betroffen wären. Die Minusrunde und die zusätzlich drohende Gewerbesteuer sind auch der Grund, warum die Tarifgespräche mit den Arzthelferinnen ins Stocken geraten sind. Wir haben einfach keinen Spielraum, um ein neues Angebot unterbreiten zu können. Die Gewerbesteuer hängt wie ein Damoklesschwert auch über den Tarifverhandlungen, so Hess. Wir hoffen aber, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden und wir eine gemeinsame Lösung finden, unterstrich der KBV-Hauptgeschäftsführer.
Er begrüßte, dass der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) gestern an die Öffentlichkeit gegangen ist, um vor einer Ausweitung der Gewerbesteuerpflicht zu warnen. Den Appell, die Folgen dieser Ad-hoc-Lösung zu überdenken, unterstützen wir voll und ganz. Diese Steuer ist völlig unsinnig, wenn man bedenkt, dass sie Pleiten und Arbeitslosigkeit auslösen kann, betonte Hess.
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