KBV zu Betrugsvorwürfen / Stahl: Wir gehen hart gegen Falschabrechner vor
(Köln) - Presseberichte, nach denen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) falsch abrechnende Ärzte deckten, hat am 23. Dezember in Köln der Pressesprecher der KBV zurückgewiesen. Dr. Roland Stahl erklärte: "Wir haben größtmögliches Interesse daran, Betrugsfälle aufzudecken. Schließlich greifen falsch abrechnende Ärzte nur ihren Kollegen in die Kitteltasche und unsere Aufgabe ist es, die ehrlichen Doktoren vor Übergriffen zu bewahren."
Stahl weiter: "Wenn die KVen bei Plausibilitätsprüfungen Unstimmigkeiten feststellen, gehen sie auf den entsprechenden Arzt zu. Bei kleinen Verstößen leiten sie ein Disziplinarverfahren ein und fordern die streitige Geldsumme zurück. Bei groben Verstößen schalten sie die Staatsanwaltschaft ein. Diese muss dann entscheiden, ob sie ein Verfahren eröffnet oder nicht."
Skandalös nannte der KBV-Pressesprecher, dass pauschale Betrugsvorwürfe stets dann erhoben würden, wenn strukturelle Änderungen im Gesundheitswesen anstünden: "Mit dem Argument, wir seien alle Betrüger, wird immer wieder versucht, uns mundtot zu machen, anstatt unsere Kompetenz zu nutzen. Mit solchen Maßnahmen demotiviert man nur die Ärzte, die unter den Sparvorgaben der vergangenen Jahre schon genug gelitten haben."
Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
Herbert-Lewin-Str. 3
50931 Köln
Telefon: 0221/40050
Telefax: 0221/408039