Kein Aprilscherz: Ein Jahr "GKV-Wettbewerbsreglementierungsgesetz" / Zahnärzte bemängeln Riesen-Schritt in Richtung Staatsmedizin
(Berlin) - Nein, es war kein April-Scherz! Auch wenn das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) genau am 1. April vor einem Jahr in Kraft trat. Wie sich im Verlauf der vergangenen zwölf Monate herausstellte, ist das GKV-WSG für alle Betroffenen - Ärzte, Zahnärzte und Patienten - bitterer Ernst.
"Alles, was wir befürchtet haben, hat sich in den vergangenen Monaten bestätigt: Die Vereinheitlichungswelle rollt, die Beiträge sind weiter gestiegen und werden weiter steigen, die Leistungsträger werden in einen erbitterten Kampf um Budgetanteile gezwungen, das Vertrauen der Bürger in unser Gesundheitswesen sinkt kontinuierlich. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, dass es noch schlimmer kommt, so der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Dr. Karl-Heinz Sundmacher.
So betrachtet, hat der 1. April diesem Gesetz alle Ehre gemacht: Wo Wettbewerb drauf steht ist nicht das drin, was man unter Wettbewerb versteht. Was als Wettbewerbsstärkungsgesetz verkauft wurde ist in Wahrheit ein "Wettbewerbsreglementierungs- und Regierungseinflussstärkungsgesetz".
Dabei war das vergangene Jahr im Wesentlichen noch Vorgeplänkel, Kulissenschieberei und Selbstpositionierung der Akteure. Das "dicke Ende" werde erst in den nächsten Monaten mit den Vorbereitungen auf Gesundheitsfonds und Basistarif kommen. Ein weiterer Riesen-Schritt in Richtung Staatsmedizin, so der FVDZ-Vorsitzende.
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte fordert seit vielen Jahren, dass eine Reform des deutschen Gesundheitswesens nicht auf mehr Staat sondern auf mehr Eigenverantwortung bauen muss. Es benötigt mehr individuelle private Absicherung und nicht mehr staatliche Umverteilungs- und Nivellierungselemente, wie sie dem Sachleistungssystem, dem Basistarif und dem Gesundheitsfonds innewohnen.
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(el)