Pressemitteilung | Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB)

Keine Mitbestimmung bei Kleinbetrieben

(Berlin) - Die Bemühungen des Bundesministeriums für Arbeit, die Mitbestimmung auch auf kleine und kleinste Betriebseinheiten auszudehnen, bis hinein in den Bereich der Praxisgrößen, die die Freien Berufe erreichen, hat der Bundesverband der Freien Berufe mit Sorge registriert.

Der Bundesverband der Freien Berufe erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Mitbestimmung historisch aus Großbetrieben heraus entwickelt worden ist, in denen die so genannte Entfremdung von der Arbeit auch eine Entfremdung zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmern bis hin zu Kontaktlosigkeit bewirkt hatte.

Es war daher sicherlich an verschiedenen Stellen angezeigt, für die Austragung von Interessengegensätzen und Konflikten Instrumentarien zu installieren, die den Arbeitnehmern die Möglichkeit gaben, ihre Interessen den Unternehmern überhaupt nahe zu bringen und diese zum Dialog zu zwingen.

Die Entwicklung moderner Strukturen der Zusammenarbeit, projektbezogen und lose auf Zeit, die hohe Spezialisierung und die Betonung von Wissen für die Bewertung von Einfluss und Entscheidungskompetenz, hat über diesen alten Zielkonflikt Arbeitgeber / Arbeitnehmer, in dem die Mitbestimmung ebenfalls eine starke Wurzel hat, hinweggeführt.

Dort, wo sie heute noch gilt, mag sie noch ihre Berechtigung haben. Für die übrigen Bereiche ist sie deshalb trotzdem kein geeignetes Instrumentarium.

Der Bundesverband der Freien Berufe warnt die Politik davor, mit einem Instrumentarium der großen Betriebseinheiten die traditionell gute Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Freiberuflern in den Freiberuflerpraxen typischer Größenordnung - ein partnerschaftliches Verhältnis – mit Instrumentarien zu überfrachten und zu stören, die nur für Großstrukturen geeignet sind. Das vertrauensvolle Miteinander zwischen angestelltem Mitarbeiter und Praxisinhaber bedarf keiner Instrumentalisierung. Es ist geprägt vom persönlichen Vertrauensverhältnis und vom persönlichen gegenseitigen Fürsorgen für die jeweiligen Interessen.

Quelle und Kontaktadresse:
BFB

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