Keine Übernahme der Postbank durch Deutsche Bank
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Bank, Josef Ackermann und Rolf E. Breuer, auf, die Gerüchte um eine Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank unmissverständlich zu dementieren. "Es ist vor allem für die Beschäftigten in beiden Banken unerträglich, wenn durch die ständigen Spekulationen die Zukunft ihrer Arbeitsplätze in Frage gestellt wird", kritisierte Hinrich Feddersen, für Finanzdienstleistungen zuständiges ver.di-Bundesvorstandsmitglied.
Die Deutsche Bank müsse diesen Spekulationen eine klare Absage erteilen. Sie sei jetzt vielmehr aufgefordert, der Öffentlichkeit zu beweisen, dass sie bei der Platzierung von Postbankaktien im Juni als Konsortialführerin nicht in einem Interessenkonflikt stehe. "Wir hätten einen immensen Vertrauensschaden, wenn die Konsortialführerin selber die Mehrheit bei der Postbank anstrebt", betonte Rolf Büttner, ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Post, die bisher 100 Prozent aller Postbankaktien hält.
ver.di habe eine klare Position zu den Spekulationen um eine Fusion von Postbank und Deutscher Bank. "Wir haben dem Börsengang der Postbank in den Aufsichtsräten unter der Voraussetzung zugestimmt, dass die Post die Mehrheit an der Postbank behält. Für einen Verkauf der Postbank gibt es unsere Stimmen nicht", sagte Büttner.
Bei einer Großfusion der größten Privatkundenbank mit der größten Universalbank in Deutschland seien etliche Tausend Arbeitsplätze sowohl bei den Banken, als auch in den Filialen der Post gefährdet. "Das mag vielleicht kurzfristig die Börsenkurse hochjubeln, würde aber auf Dauer massiv Arbeitsplätze vernichten", unterstrich Feddersen.
Feddersen forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder dazu auf, sich mit Empfehlungen zu Fusionen im Bankgewerbe zurück zu halten. Die Bundesregierung solle sich lieber auf den Abbau der Massenarbeitslosigkeit konzentrieren, statt eine Unternehmenspolitik zu befördern, die auf Arbeitsplatzabbau ziele.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V.
Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin
Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956