Pressemitteilung | Ärztekammer Niedersachsen

Kinder-Palliativmedizin: Ärztekammer Niedersachsen fordert flächendeckende Versorgung mit Hospizen

(Hannover) - Einen flächendeckenden Ausbau palliativmedizinischer Einrichtungen speziell für Kinder- und Jugendliche fordert die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN). Wie der Vizepräsident der Standesorganisation, Dr. med. Gisbert Voigt anlässlich des Tages der Kinderhospizarbeit (Sonntag, 10. Februar 2008) betont, habe sich seit dem 10. Februar 1990 – dem Gründungsdatum des Deutschen Kinderhospizvereins e.V. und damit dem eigentlichen Beginn der Kinderhospizarbeit – einiges bewegt, doch seien noch große Anstrengungen erforderlich, den Bedarf an geeigneten stationären und ambulanten Einrichtungen befriedigend zu decken. Dr. Voigt, der in Melle als Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin niedergelassen ist, weiß um die besonderen Herausforderungen, die gerade von diesen Patienten ausgehen: „Auch wir Kinderärzte sind immer wieder erschüttert, wenn junges Leben vergeht, ehe es so richtig erblühen konnte.“ Es sei daher eine besondere Verantwortung gegenüber diesen Schwerstkranken und ihren Angehörigen, ihnen die beste Versorgung und Betreuung zu gewährleisten. „In den meisten Fällen sind die Eltern mit einer ausschließlich häuslichen Pflege auf Dauer überfordert. Spezielle Einrichtungen, in denen sie auch zusammen mit geschulten Pflegekräften und Betreuern für ihre Kleinen tätig werden können, sind die richtige Alternative. Auch als würdige Stätten der Sterbebegleitung haben sie sich bewährt“, sagt der Vizepräsident.

Nach Angaben der ÄKN leben in Deutschland etwa 22.600 Kinder und Jugendliche mit lebensbegrenzenden Erkrankungen. Jährlich sterben etwa 5.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an einem derartigen Leiden.

Bundesweit bestehen zehn stationäre Kinderhospize oder sind im Aufbau, hinzukommen 35 ambulante Einrichtungen. In Niedersachsen gibt es das 2003 eröffnete Kinderhospiz Löwenherz in Syke bei Bremen, ambulante Einrichtungen in Hannover, Göttingen und Cuxhaven ergänzen das Angebot in diesem Bundesland. Der bundesweite „Tag der Kinderhospizarbeit“ wurde erstmalig im Jahre 2006 begangen und will seither auf die Situation lebensverkürzend erkrankter Kinder und deren Familien aufmerksam machen.

Quelle und Kontaktadresse:
Ärztekammer Niedersachsen Pressestelle Berliner Allee 20, 30175 Hannover Telefon: (0511) 38002, Telefax: (0511) 3802240

(el)

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