Pressemitteilung | Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)

Kinder- und Jugendärzte: "Gesetzesvorhaben der Grünen zur staatlich kontrollierten Abgabe von Cannabis ist der falsche Weg!"

(Köln) - Die Grünen wollen den Cannabiskonsum weitgehend legalisieren und erhoffen sich dadurch mehr staatliche Kontrolle, unter anderem auch einen verbesserten Jugendschutz. Aus Sicht des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte ist das Gesetzesvorhaben falsch.

Die Fakten: Zirka jeder vierte Jugendliche in Deutschland hat schon einmal Cannabis konsumiert, jeder zehnte Jugendliche hiervon raucht täglich und ist mit den herkömmlichen Therapieangeboten schwer zu erreichen. Cannabis stört insbesondere die Hirnreifung bei jungen Menschen und kann zu unheilbaren kognitiven Defiziten führen, ist also für Jugendliche besonders gefährlich. Der Trend zu immer reineren Cannabisprodukten mit sehr hohem THC-Gehalt verschärft die Gefahr.

Kinder-und Jugendärzte warnen: Die Hoffnung, mit der Legalisierung von Cannabisprodukten die Jugendlichen besser vor den Gefahren des Cannabiskonsums zu schützen, ist aus Sicht des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) verfehlt.

Dr. Thomas Fischbach, Präsident des BVKJ: "Wir brauchen kein Gesetz, das die Abgabe von Cannabis staatlich regelt und weitgehend legalisiert. Wir brauchen einen verbesserten Jugendschutz, und wir brauchen mehr Prävention.

Die Grünen verweisen auf die "legalen Drogen" Alkohol und Nikotin. Gerade bei Alkohol und Nikotin sehen wir aber, dass ein Gesetz Jugendliche nicht schützen kann, auch wenn es Einschränkungen für Jugendliche enthält. Trotz eines klaren Verkaufsverbotes von hochprozentigem Alkohol an Jugendliche, trotz Ausweiskontrolle haben wir das Problem des Komasaufens bei Jugendlichen und jedes Wochenende sehen wir in den Rettungsstellen deutscher Kliniken Jugendliche mit akuter Alkoholvergiftung. Wer also jetzt zusätzlich zur Legalisierung von Alkohol die Freigabe von Cannabisprodukten an Erwachsene fordert, riskiert, dass wir zukünftig mehr drogenkranke Jugendliche und nicht weniger haben."

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) Pressestelle Mielenforster Str. 2, 51069 Köln Telefon: (0221) 689090, Fax: (0221) 683204

(dw)

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