Kindergrundsicherung ja - aber mit Bedacht
(Berlin) - Mit einem heute veröffentlichten Zwischenruf mahnt die evangelische arbeitsgemeinschaft familie schnelles Handeln an, um Kinder und Jugendliche zeitnah zu unterstützen.
"Grundsätzlich begrüßen wir das Ziel, eine Absicherung für Kinder und Jugendliche einzuführen, die an die Stelle zahlreicher Einzelleistungen tritt und Familien so besser erreicht", so eaf-Präsident Dr. Martin Bujard. "Damit eine Kindergrundsicherung eine echte neue Perspektive für alle Kinder sein kann, muss sie auch bei Kindern von getrenntlebenden Eltern und Kindern in Familien mit finanziellem Unterstützungsbedarf ankommen. Hier und bei der Berechnungsgrundlage sind bei den existierenden Konzepten noch viele Fragen offen. Wir sollten uns die erforderliche Zeit nehmen, um die komplexen Wirkungen im Sozial-, Steuer- und Unterhaltsrecht gründlich zu prüfen."
Der Sechste Armuts- und Reichtumsbericht dokumentiert die Verfestigung von Armutslagen. In Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil, mehr als zwei Kindern oder Migrationsge-schichte regiert Armut besonders häufig. In der Pandemie ist das Einkommen dieser Familien vielfach noch weiter gesunken. Daher muss jetzt zeitnah etwas passieren.
Die eaf plädiert dafür, den Fokus mit großer Dringlichkeit auf den Ausbau der sozialen Infrastruktur zu legen. In der Pandemie wurde deutlich, wie wichtig diese für Familien ist und wo Versäumtes dringend nachgeholt werden muss. Zugleich sollte das System monetärer Leistungen im Bereich des Kinderregelsatzes, der Berücksichtigung des erhöhten Bedarfs von Trennungskindern, des Kindergeldes und des Unterhaltsvorschusses schnellstmöglich reformiert werden.
"Innerhalb dieser etablierten Strukturen kennen wir die Stellschrauben und können die Folgen gut abschätzen", erläutert Bujard. "Die Pandemie und ihre Folgen zwingen uns dazu, jetzt schnell und effektiv zu handeln, um allen Kindern und Jugendlichen gute Zukunftschancen zu sichern!"
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