Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Klinikärzteverband startet Briefaktion an Bundestagsabgeordnete / Arzt-im-Praktikum ist mit Ursache für Ärztemangel und gehört abgeschafft

(Köln) - Der Krankenhausärzteverband Marburger Bund fordert von der Bundesregierung, die angekündigte Abschaffung des Arztes-im-Praktikum (AiP) unbedingt in die anstehende Gesundheitsreform aufzunehmen.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, die beim Arbeitszeitgipfel im März erklärte, den AiP abschaffen zu wollen, müsse nun ihren Worten Taten folgen lassen. Um den Druck auf die Politik zu erhöhen, startet der Ärzteverband unter seinen Mitgliedern eine Briefaktion, mit der die Bundestagsabgeordneten aufgefordert werden, sich für eine umgehende Abschaffung der AiP-Phase einzusetzen.

Dr. Bettina Boxberger, das für Hochschul- und Ausbildungsfragen zuständige Marburger Bund-Vorstandsmitglied betonte, dass die wichtige Frage der AiP-Abschaffung schnellstmöglichst geklärt werden müsse. „Der Arzt-im-Praktikum ist ein weiterer Grund für die Ärzteflucht aus unseren Krankenhäusern“, so Boxberger. In dieser Zwangsphase würden junge Mediziner mit halbem Assistenzarztgehalt miserabel bezahlt und wie alle übrigen Ärzte auch oft über ihre Leistungsfähigkeit hinaus gefordert. „Rund 20 Prozent brechen wegen Überbelastung und Demotivation ihre Karriere im Krankenhaus ab und tragen somit erheblich zum Ärztemangel bei.“

Der AiP, der nach dem Studium 18 Monate in einem Krankenhaus abzuleisten ist, habe seine Daseinsberechtigung verloren. Ursprünglich sollte damit die Voraussetzung für eine Niederlassung geschaffen werden, die die europäischen Vorgaben einhält. Inzwischen habe sich angesichts der zur Niederlassung notwendigen Pflichtweiterbildung auch dieses Argument erübrigt, erklärte Boxberger. Der Marburger Bund vertritt als größter deutscher Ärzteverband auch die Interessen seiner rund 15.000 studentischen Mitglieder.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6, 50668 Köln Telefon: 0221/9731680, Telefax: 0221/9731678

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