Pressemitteilung | Die KMU-Berater - Bundesverband freier Berater e.V. - Geschäftsstelle

KMU-Berater: Mittelstand braucht Finanzierungsstrategien

(Düsseldorf) - Nur knapp 22 Prozent der Unternehmen haben eine Finanzierungsstrategie, die ihre Hausbank mitträgt. Und nur 24 Prozent erleben sich bei der Finanzierung als vollständig unabhängig von ihrer Hausbank. Dies sind Ergebnisse der Umfrage "KMU-Banken-Barometer 2016", die der Verband "Die KMU-Berater - Bundesverband freier Berater e. V." jetzt zum dritten Mal durchgeführt hat. Der Verband sieht in diesen Ergebnissen eine Gefahr für die künftige Finanzierung vieler kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Alle Ergebnisse des "KMU-Banken-Barometer 2016" sowie Handlungsempfehlungen finden Unternehmen im Internet unter www.banken-barometer-2016.kmu-berater.de.

"Hinzu kommt, dass 37,8 Prozent der Unternehmen sich von ihrer Bank überwiegend oder überhaupt nicht fair und objektiv beraten fühlen. Im letzten Jahr beurteilten nur 30,3 Prozent der Unternehmen die Beratung durch ihre Bank so zurückhaltend. Auch bei der Information über das Rating und die Spielregeln der Kreditvergabe fallen die Beurteilungen in diesem Jahr schlechter aus" betont Bernd Tovar von der Fachgruppe Finanzierung-Rating der KMU-Berater.

Ergänzend verweist Tovar auf die anhaltenden Ertragsrückgänge bei Banken und Sparkassen. Diese werden aus Sicht der KMU-Berater zu einer noch vorsichtigeren Kreditvergabepolitik der Institute führen. "Gerade deshalb ist es so wichtig, die Unternehmensfinanzierung auf mehrere Standbeine zu stellen - also eine Finanzierungsstrategie für das eigene Unternehmen zu entwickeln und dann umzusetzen" betont Tovar. Die Zeit dafür sei jetzt günstig, so Tovar: "Viele Unternehmen haben ein verbessertes und überwiegend gutes Rating und damit auch eine gute Ausgangsbasis, um mit weiteren Banken und Finanzdienstleistern ins Gespräch zu kommen".

Die KMU-Berater empfehlen den Aufbau einer zweiten kreditgebenden Hausbankverbindung, das Nutzen alternativer Finanzierungen wie Leasing und Factoring, das Einbeziehen öffentlicher Förderkredite und auch von Eigenkapitalgebern sowie das Testen von Angeboten der verschiedenen Internetplattformen. "Ein breiter Finanzierungs-Mix ist das Gebot der Stunde" so Tovar.

Unternehmen sollten dabei das eigene Geschäftsmodell und seine Besonderheiten erläutern und ihre Ziele für die nächsten drei bis fünf Jahre darlegen. Das beinhalte Aussagen zu Kundengruppen, Produktpalette, Strukturen im Unternehmen sowie die erforderlichen Investitionen. "Auf dieser Basis wird ein Konzept für einen zukunftsfähigen Finanzierungs-Mix entwickelt und Schritt für Schritt umgesetzt" so Tovar. Das sei die beste Vorbeugung gegen eine "Kreditklemme".

Das KMU-Banken-Barometer umfasste zehn jährlich wiederkehrende und zwei Sonderfragen. 206 Unternehmen haben zwischen dem 18. April und dem 20. Juni 2016 an der Umfrage teilgenommen. Das waren 51 mehr als im Vorjahr.

Quelle und Kontaktadresse:
Die KMU-Berater - Bundesverband freier Berater e. V. Pressestelle Auf'm Tetelberg 7, 40221 Düsseldorf Telefon: (0211) 30 15 633, Fax: (0211) 30 15 634

(sy)

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