Koalitionsvertrag zum Zivildienst/Freiwilligendienst / Motivation muss gestärkt werden
(Köln) - Mit Blick auf den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sagt der Geschäftsführungsvorsitzende der Malteser Hilfsdienst gGmbH, Karl zu Löwenstein: Der Koalitionsvertrag lässt hoffen. Zivildienst und Freiwilligendienste erfüllen eine enorm wichtige gesellschaftliche Funktion. Der Bedarf wird durch die Alterung der deutschen Gesellschaft noch dramatisch wachsen. Wir begrüßen deshalb den Erhalt des Zivildienstes und das Bekenntnis zum Ausbau von Freiwilligendiensten." Angesichts notwendiger Sparmaßnahmen sei es zwar bedauerlich, das Weihnachts- und Entlassungsgeld für Zivildienstleistende zu streichen, doch bestehe hier noch am ehesten die Möglichkeit zur Kürzung: Dann müssen aber ergänzende Maßnahmen her, um die Motivation der Dienstleistenden zu fördern, so Löwenstein.
Im Zivildienst seien die neun Monate Dienstzeit das Minimum, hebt Löwenstein hervor: Wenn das Entlassungsgeld wegfällt, muss dem Zivildienstleistenden eingeräumt werden, die Dienstzeit zu verlängern, damit bis zur Wiederaufnahme des Berufs oder des Studiums keine Lücken entstehen. Wehrpflichtige können das auch. Für die Studienplatzvergabe müsse der Zivildienst (ebenso wie die Wehrpflicht) zusätzliche Vorteile verschaffen.
Dringenden Handlungsbedarf sieht Löwenstein was die Anerkennung des Freiwilligen Sozialen Dienst (FSD) für alle Altersgruppen angeht: Bei Freiwilligendiensten sind jetzt Taten erforderlich. Konzepte sind lange genug diskutiert worden. Wir fordern Aufwandsentschädigungen nach § 3 (26) des Einkommensteuergesetzes für alle Tätigkeiten, für die auch Zivildienstleistende eingesetzt werden. Das koste so gut wie nichts und bewege viel. "Wenn hier nicht schnell etwas passiert, scheitert unsere Gesellschaft an der demographischen Herausforderung", ist Löwenstein überzeugt.
Die Malteser beschäftigen etwa 1.500 junge Leute im Zivildienst und im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Diese werden hauptsächlich eingesetzt im Behindertenfahrdienst und in der individuellen Schwerstbehindertenversorgung. Dazu betreuen sie zahlreiche Senioren in deren eigener Wohnung.
Quelle und Kontaktadresse:
Malteser Hilfsdienst e.V.
Dr. Claudia Kaminski, Pressesprecherin
Kalker Hauptstr. 22-24, 51103 Köln
Telefon: (0221) 9822111, Telefax: (0221) 9822119
(sk)
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