Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Konjunktur 2005 geprägt durch außenwirtschaftliche / Unsicherheit und leichte binnenwirtschaftliche Erholung

(Berlin) - Die konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2005 wird durch Unsicherheit in der Außenwirtschaft und eine leichte binnenwirtschaftliche Erholung geprägt sein, der es nach wie vor an Dynamik mangelt, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem jüngsten Konjunkturbericht. Das Bruttoinlandsprodukt werde in 2005 um etwa 1,2 Prozent nach ca. 1,7 Prozent in 2004 wachsen. Die Erholung breche nicht ein; die unterschiedlichen Wachstumsraten in den beiden Jahren seien nicht zuletzt auf eine unterschiedliche Anzahl an Arbeitstagen zurückzuführen.

Die konjunkturelle Entwicklung sieht der BVR jedoch mit großen Unsicherheiten behaftet. Der Ölpreis habe sich zwar zuletzt beruhigt, liege jedoch auf einem Niveau, das das Wachstum tendenziell dämpfe. Es sei zu erwarten, dass der Ölpreis sich auch im nächsten Jahr auf einem Niveau von 40 Dollar bewege. Der starke Euro mindere die negativen Auswirkungen des Ölpreisanstiegs, berge aber gleichzeitig Gefahren, da deutsche Exporte an preislicher Attraktivität verlören. Dieser Effekt halte sich jedoch in Grenzen, da die Eurozone der wichtigste Handelspartner Deutschlands sei und Wechselkursänderungen hier keine Rolle spielten. Zusätzlich wirkten sich die niedrige Inflation in Deutschland und die günstige Entwicklung der Arbeitskosten positiv aus. Aufgrund der nachlassenden Dynamik der Weltwirtschaft und der Unsicherheiten durch die turbulente Entwicklung von Ölpreis und Wechselkurs werde der Außenbeitrag nicht mehr so hoch wie in 2004 ausfallen, aber weiter einen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum liefern.

Die Anlageinvestitionen werden im Jahr 2005 um etwa ein Prozent zunehmen, schätzt der BVR. Zwar sei ein Ende der Talfahrt bei den Bauinvestitionen nicht abzusehen, bei den Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen gäbe es jedoch einen Aufwärtstrend. Niedrige Finanzierungskosten sowie eine vorteilhafte Lohn- und Gewinnentwicklung schafften günstige Investitionsbedingungen. Die Unsicherheit über die nachlassende Dynamik der Weltwirtschaft und die angesichts der Wechselkursentwicklung sinkenden Margen im Außenhandel wirkten aber dämpfend auf die Investitionsneigung.

Der private Konsum entwickle sich moderat und werde im kommenden Jahr um etwa 0,6 Prozent zunehmen. Die Entwicklung der verfügbaren Einkommen bleibe verhalten und die gestiegenen Ölpreise belasteten die inländischen Realeinkommen. Zwar erhöhe die Steuerreform den finanziellen Spielraum der Verbraucher, dem Zuwachs stünden jedoch Mehrausgaben im Gesundheits- und Pflegebereich gegenüber.

Der Arbeitsmarkt erhole sich durch die binnenwirtschaftliche Entwicklung leicht. Die Erwerbstätigkeit steige durch Ein-Euro-Jobs, geringfügige Beschäftigung und selbständige Tätigkeit. Auch der Abbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung komme zum Stillstand. Die Arbeitslosenzahl werde die verbesserte Lage aber zunächst nicht widerspiegeln, da mit Beginn des Jahres die erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger, die dann Arbeitslosengeld II beziehen, in die Arbeitslosenstatistik aufgenommen würden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: 030/20210, Telefax: 030/20211900

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