Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Konjunktur aktuell: Entwicklung der Verbraucherpreise im Euro-Raum

(Berlin) - Der Preisauftrieb im Euro-Raum hat im Oktober weiter nachgelassen. Nach einer Jahresrate von + 2,5 Prozent im September lagen die Verbraucherpreise im Oktober 2,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Am niedrigsten war die Inflationsrate zuletzt in Luxemburg (+ 1,7 Prozent) und Frankreich (+ 1,8 Prozent). Den stärksten Preisauftrieb hatten die Niederlande (+ 5,0Prozent) und Portugal (+ 4,2 Prozent) zu verzeichnen.

Die Inflationsrate im Euro-Raum befindet sich seit Mai dieses Jahres auf einem klaren Abwärtstrend. Inflationsdämpfend hat sich zuletzt vor allem der Rückgang der Rohölpreise ausgewirkt. Ohne Energiepreise ist die jährliche Teuerungsrate sogar leicht gestiegen. Von + 2,8 Prozent im September auf + 2,9 Prozent im Oktober.

Angesichts der konjunkturellen Nachfrageschwäche, dem nachlassenden Preisdruck bei den Nahrungsmitteln sowie sich weiter stabilisierender Einfuhr- und Erzeugerpreise wird sich der rückläufige Trend bei der Inflationsrate in den kommenden Monaten fortsetzen. Nach einer kurzfristigen Beschleunigung des Preisauftriebs im Januar nächsten Jahres, der vor allem durch höhere Verbrauchsteuern in Deutschland verursacht werden dürfte, sollte die Preissteigerungsrate im Euro-Raum im Februar oder März 2002 erstmals seit fast zwei Jahren wieder unter die 2 Prozent-Marke sinken.

Im Durchschnitt des kommenden Jahres ist aus heutiger Sicht nur noch mit einer Teuerungsrate von 1,7 Prozent zu rechnen. Das wäre fast ein ganzer Prozentpunkt weniger als im Durchschnitt des laufenden Jahres (+ 2,6 Prozent). Sollten sich die günstigen Preisperspektiven in den kommenden Monaten erhärten - etwa durch stabilitätsorientierte Signale der Lohnpolitik oder durch eine Normalisierung des Geldmengenwachstums - könnte dies der Europäischen Zentralbank sogar einen neuerlichen Zinssenkungsspielraum eröffnen.

Quelle und Kontaktadresse:
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