Konjunktur aktuell: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland
(Berlin) - Die gesamtwirtschaftliche Leistung in Deutschland ist im Durchschnitt des vergangenen Jahres nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes real um 0,6 Prozent gewachsen. Dies ist die niedrigste Wachstumsrate seit dem Rezessionsjahr 1993. Damals schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 1,1 Prozent. Im Jahre 2000 konnte in Deutschland noch ein reales Wirtschaftswachstum von 3,0 Prozent erzielt werden.
Belastet wurde die wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Jahr vor allem durch einen drastischen Einbruch der Investitionen. Die Ausrüstungsinvestitionen, die im Jahr 2000 real noch um fast 9 Prozent gewachsen sind, gingen im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent zurück. Die Bauinvestitionen sanken um 5,7 Prozent.
Die Exportdynamik im Boomjahr 2000 stiegen die Exporte real um 13,2 Prozent hat im vergangenen Jahr deutlich nachgelassen. Mit einem Plus von 5,1 Prozent wuchsen die Ausfuhren allerdings noch stärker als die Importe (+ 2,0 Prozent), so dass sich der Außenbeitrag (Exporte minus Importe) merklich vergrößerte und überdurchschnittlich zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum beitragen konnte. Einen überdurchschnittlichen Zuwachs konnten ferner die Konsumausgaben der privaten Haushalte verzeichnen. Gestützt von der Steuersenkung zu Beginn des Jahres 2001 erhöhten sie sich immerhin real um 1,4 Prozent.
Entsprechend den vorläufigen Zahlen für das gesamte Jahr 2001 dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahresendquartal saisonbereinigt gegenüber den vorangegangenen drei Monaten um rund 0,5 Prozent zurückgegangen sein. Da die gesamtwirtschaftliche Leistung in Deutschland bereits im dritten Quartal 2001 gesunken ist, befindet sich die deutsche Wirtschaft inzwischen in einer technischen Rezession (Rückgang des saisonbereinigten Bruttoinlandprodukts in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen).
Wegen des kräftigen Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal 2001 ergibt sich ferner für den Jahresdurchschnitt 2001 ein nicht unerheblicher statistischer Unterhang von rund 0,4 Prozent. Der statistische Unterhang kann als Wachstumsmalus für das kommende Jahr interpretiert werden. Das heißt, selbst wenn die deutsche Wirtschaft von Januar bis Dezember 2002 linear um 0,8 Prozent wachsen würde, läge das Bruttoinlandsprodukt im Durchschnitt des Jahres 2002 lediglich auf dem gleichen Niveau wie im Durchschnitt des Jahres 2001.
Anders gewendet: Um im Durchschnitt des gerade begonnenen Jahres eine gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate von + ½ bis + ¾ Prozent zu erreichen, wovon die Mehrheit der Konjunkturprognosen zurzeit ausgeht, muss die deutsche Konjunktur spätestens in der zweiten Jahreshälfte wieder kräftig wachsen. Das gilt um so mehr, als sämtliche Konjunkturindikatoren darauf hindeuten, dass das erste Quartal 2002 schwach ausfallen wird.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)
Burgstr. 28
10178 Berlin
Telefon: 030/16630
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