Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK)

Konjunktur in FrankfurtRheinMain: Tiefpunkt durchschritten - Sorgen um den Standort bleiben

(Frankfurt am Main) - Das wirtschaftliche Umfeld ist geprägt von einer Kombination aus volatilen Energie- und Materialkosten sowie steigenden Arbeits- und Finanzierungskosten. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage hat sich die aktuelle Lage nach dem konjunkturellen Tiefpunkt im Herbst 2022 aber stabilisiert. Die PERFORM-Konjunkturprognose wird daher für das laufende Jahr von minus 2,0 Prozent auf einen nur geringen Rückgang von minus 0,2 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt für die Metropolregion FrankfurtRheinMain erhöht.

"Der Tiefpunkt scheint mittlerweile durchschritten, die regionale Wirtschaft hat in den vergangenen Monaten wiederholt ihre Widerstands- und Anpassungskraft unter Beweis gestellt. Eine Rückkehr in den Wachstumsbereich ist für das laufende Jahr jedoch weiterhin nicht absehbar. Die Sorgen über den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt und die Metropolregion FrankfurtRheinMain als wichtiger Teil davon bleiben erhalten" sagt Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main und Sprecher von PERFORM, der Initiative der Wirtschaftskammern der Metropolregion FrankfurtRheinMain, anlässlich einer konjunkturellen Halbjahresbilanz.

Die Unternehmen aus Industrie und Handel treiben vor allem die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel um. Jeweils 56 Prozent der Unternehmen in der Metropolregion nennen diese Risiken in der aktuellen Konjunkturumfrage. Sie stehen damit an der Spitze des Risiko-Rankings. Ganz ähnlich liegen die Schwierigkeiten auch beim Handwerk, weiß Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, zu berichten: "Insbesondere der Mangel an Fach- und Arbeitskräften und ausbildungswilligen jungen Menschen hemmt unsere Mitgliedsbetriebe. Dabei hat das Handwerk vieles zu bieten, von sinnstiftender Arbeit bis hin zu digitalen Anwendungen. Für das kommende neue Ausbildungsjahr sind noch viele Plätze im Handwerk verfügbar."

Weitere bedeutsame Risiken sind laut der aktuellen Konjunkturumfrage eine schwächere Inlandsnachfrage aufgrund der Inflation (50 Prozent), die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (48 Prozent) und die Arbeitskosten (46 Prozent).

Der leichte Rückgang beim Wirtschaftswachstum wird sich aufgrund des Fachkräftemangels voraussichtlich nur geringfügig auf die regionale Beschäftigungsentwicklung auswirken. Ergeben sich Chancen zur Einstellung, dürften viele Unternehmen diese trotz der eher widrigen gesamtwirtschaftlichen Umstände ergreifen. Die PERFORM-Beschäftigungsprognose wird vor diesem Hintergrund leicht erhöht. 2023 dürfte die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Metropolregion um 0,6 Prozent statt der ursprünglich erwarteten 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen.

"Wir bewegen uns weiterhin in einem eher stagflationären Umfeld - stagnierendes Wirtschaftswachstum bei hoher Inflation. Echte Wachstumsimpulse für den Standort fehlen derzeit. Im Gegenteil: Vergleichsweise hohe Standortkosten - vor allem für Energie und Steuern - belasten die Wettbewerbssituation der Unternehmen. Eine sich verfestigende Stagflation sollte durch verbesserte Rahmenbedingungen für Unternehmen verhindert werden", so Caspar weiter.

In diesem Zusammenhang sind Innovationsförderung, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie die Senkung der steuerlichen Belastung entscheidende Faktoren für künftiges Wachstum. Für die Wirtschaft in der Metropolregion nimmt zudem die verstärkte Baulandausweisung eine zentrale Rolle ein. "Die Engpässe an verfügbaren Flächen - für Wohnen und Gewerbe - wirken sich negativ auf die Gewinnung von Fachkräften und die Weiterentwicklung der Unternehmen aus", so Caspar abschließend.

Über PERFORM:

"PERFORM Zukunftsregion FrankfurtRheinMain" ist eine Initiative der Wirtschaftskammern der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Mitglieder von PERFORM sind die IHK Frankfurt am Main, die IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, die IHK Aschaffenburg, die IHK für Rheinhessen, die IHK Gießen-Friedberg, die IHK Limburg sowie die IHK Wiesbaden. Unter dem Dach von PERFORM nehmen die Wirtschaftskammern die drängenden Themen der regionalen Wirtschaft auf und bearbeiten gemeinsame Projekte, beispielsweise zu Digitalisierung, Flächenentwicklung, Fachkräfteentwicklung, Gründung, Innovation sowie Mobilität und Verkehr. Ins Leben gerufen wurde die Initiative 2016 und 2020 in eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) überführt. PERFORM ist im engen Austausch mit weiteren Partnern der Region, beispielsweise dem Länderübergreifenden Strategieforum FrankfurtRheinMain.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) Pressestelle Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt am Main Telefon: (069) 2197-0, Fax: (069) 2197-1424

(mw)

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