Pressemitteilung | Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. - Hauptstadtbüro

Kosten von Zahnarztpraxen sind beträchtlich gewachsen

(Berlin) - Die Betriebskosten von Zahnarztpraxen sind in den vergangenen Jahren weiter stark angestiegen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), an der bundesweit eine große Anzahl von Zahnarztpraxen teilnahm.
Alles in allem sind die Kosten in den Jahren 2011 bis 2015 um 16 Prozent gestiegen und lagen jährlich bei circa 392.000 Euro pro Zahnarztpraxis - das sind 67,1 Prozent des Gesamtumsatzes. Ein Großteil der Kosten entfällt dabei auf Personalkosten, Fremdlabor sowie Praxis- und Laborausgaben.
Auch die Ergebnisse des InvestMonitors des Instituts Deutscher Zahnärzte (IDZ) untermauern die Entwicklung:
Bei der Praxisneugründung stiegen die Kosten auf 528. 000 Euro; das sind neun Prozent mehr als im Jahr 2015. Die Ausgaben für die Übernahme einer Einzelpraxis beliefen sich im letzten Jahr auf 342.000 Euro - fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Diese hohen finanziellen Belastungen und die zunehmende Bürokratisierung des Zahnarztberufes sind keine Werbung für die Niederlassung. "Die Entwicklung der Kostenstruktur ist mehr als nur eine Steigerung der Betriebsausgaben für Zahnarztpraxen - sie bedroht die Niederlassung und damit die gesamte Freiberuflichkeit", sagte der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Harald Schrader. "Wenn eine freiberufliche und selbständige Zahnärzteschaft auch in Zukunft politisch erwünscht ist, brauchen wir Rahmenbedingungen, die eine Niederlassung als Zahnarzt wieder attraktiv machen. Dann darf das Wort Bürokratieabbau nicht nur ein frommer Wunsch bleiben, sondern es müssen handfeste Taten folgen." Denn gerade auf erheblich gestiegene bürokratische Aufgaben, die finanziell nicht ausgeglichen würden, sei die Kostenentwicklung zurückzuführen. Für junge, niederlassungswillige Zahnärzte könne es neben den hohen Anfangsinvestitionen abschreckend wirken, dass zwei Drittel des Praxisumsatzes durch die Kosten geschluckt würden, betonte Schrader.
Angesichts der Rekordüberschüsse in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von 18 Milliarden Euro sollten Degression und Budgetierung beendet werden, sagte Dr. Peter Bührens, stellvertretender Bundesvorsitzender des FVDZ. "Wir fordern eine angemessene Punktwerterhöhung, da das Geld in der GKV offensichtlich vorhanden ist. Es ist gesetzeswidrig, solch hohe Geldsummen auf die hohe Kante zu legen, überdies fallen deswegen Strafzinsen in zweistelliger Millionenhöhe an."

Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. Juliana Gralak, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Auguststr. 28, 10117 Berlin Telefon: (030) 243427-0, Fax: (030) 243427-67

(rs)

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