Pressemitteilung | Die Verbraucher Initiative e.V.

Kritik am geplanten Gütesiegel des Bauernverbandes

(Berlin) - Kritik stößt bei der VERBRAUCHER INITIATIVE die Ankündigung des Deutschen Bauernverbands, ein Siegel für konventionelle erzeugte Lebensmittel auf den Markt zu bringen. Gefragt sei sicherlich Informationsoffenheit in Bezug auf die Qualität von Lebensmitteln von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Verarbeitungsstufen bis zur Vermarktung. Unabhängig von dieser Notwendigkeit sei aber ein Gütezeichen zu diskutieren. Ein Label, das lediglich die bestehenden gesetzlichen Standards besiegelt, sei aber wenig wert und nur eine durchsichtige Marketingmasche, erklärte der Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher in Berlin.

"Ohne Offenheit und allgemein zugängliche, leicht verständliche und umfassende Information wird es kein Vertrauen in die Lebensmittelsicherheit geben", erklärte Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der VERBRAUCHER INITIATIVE. Dafür sei eine Verbesserung der Lebensmittelüberwachung erforderlich aber auch verbesserte Rechtsvorschriften zum Schutz vor Täuschung und Irreführung der Verbraucher oder ein erweiterter Rechtsanspruch auf Information.

Unabhängig von dieser notwendigen Transparenz muss das Thema Gütesiegel diskutiert werden. "Ein Zeichen, das lediglich die Einhaltung bestehender Vorschriften und Gesetze dokumentiert, ist aus Verbrauchersicht nichts wert", so Georg Abel. Ein Gütezeichen habe über die derzeitigen Standards, z.B. beim Tierschutz, hinauszugehen. "Ein Label mit laschen Kriterien wird dem Interesse der Konsumenten nach qualitativ hochwertigen Lebensmitteln aus tier- und umweltgerechter Erzeugung nicht gerecht und ist lediglich eine durchsichtige Marketingmasche", so Abel.

Die VERBRAUCHER INITIATIVE forderte Bundesverbraucherministerin Künast auf, nicht den Interessenverbänden der Landwirtschaft und der Lebensmittelwirtschaft das Feld zu überlassen. "Wie beim Bio-Siegel ist auch bei einem Siegel für konventionell erzeugte Lebensmittel die Politik gefragt", so Abel. Notwendig sei z.B. eine einheitliche Kommunikationsstrategie für diese Siegel. Nur so könnten Verbraucherinnen und Verbraucher die Unterschiede erkennen.

Quelle und Kontaktadresse:
Die Verbraucher Initiative e.V. Breite Str. 51 53111 Bonn Telefon: 0228/7263393 Telefax: 0228/7263399

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