Pressemitteilung | k.A.

Kritik am Rentenreformentwurf / „Großprojekt Rentenreform braucht gesellschaftlichen Konsens“

(Bonn) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD), ehemals Reichsbund, fordert die Bundestagsabgeordneten auf, dem heute vom Bundeskabinett gebilligten Rentenreformentwurf in dieser Form nicht zuzustimmen. „Diese Reform wird von breiten gesellschaftlichen Gruppierungen nicht mitgetragen. Die Volksvertreter sollten sich bei dem Großprojekt Rentenreform, das massive Folgen für die kommenden Jahrzehnte haben wird, um einen gesellschaftlichen Konsens bemühen und keine Entscheidung gegen die Mehrheit der Bevölkerung treffen“, bemängelt Sven Picker, sozialpolitischer Sprecher des bundesweit 500 000 Mitglieder zählenden Verbandes.

Nach Auffassung des SoVD stellt der Reformentwurf den Gedanken der Solidargemeinschaft in Frage. Deshalb erneuert der SoVD seine Forderung, auf lange Sicht die Versicherungspflicht für alle Erwerbstätigen einzuführen. Zudem müsse schon jetzt die steuerbegünstigte Betriebsrente zum Obligatorium werden, um das Prinzip der paritätischen Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu wahren, so Picker.

Der Sozialexperte spricht sich grundsätzlich für mehr Transparenz bei Berechnung der Rentenhöhen aus. „Für die meisten Menschen ist der derzeitige Berechnungsmodus undurchschaubar. Viele haben falsche Vorstellungen davon, was für eine Rente sie tatsächlich bekommen und erleben dann im Alter eine böse Überraschung.“ Um Beitragszahlern die Möglichkeit zum frühzeitigen Reagieren zu geben, müsse die Berechnung der Rentenhöhe nachvollziehbar gestaltet werden, so Picker. „Die immer wieder eingeforderte Eigenverantwortung funktioniert nur, wenn das System für die Menschen durchschaubar ist.“

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. (ehemals Reichsbund) Beethovenallee 56-58 53173 Bonn Telefon: 0228/9564-0 Telefax: 0228/9564-145

NEWS TEILEN: