Kritik an Hammerexamen bekräftigt!
(Berlin) - Anlässlich des ab heute (12. April 2010) bis Mittwoch (14. April 2010) an allen Medizinischen Fakultäten Deutschlands stattfindenden "Hammerexamens" hat der Vorsitzende der Medizinstudenten im Hartmannbund seine Kritik an der derzeitigen Form dieser wohl wichtigsten Prüfung auf dem Weg zum Arztberuf bekräftigt. Constantin Janzen: "Bis auf die eventuelle Kosteneinsparung der Landesprüfungsämter ist nichts besser geworden. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Medizinstudenten durch die Zusammenlegung der vormals getrennten mündlichen und schriftlichen Prüfungsabschnitte auf das 12. Semester inhaltlich deutlich schlechter vorbereitet in das Praktische Jahr (PJ) gehen." Dass dies viele Fakultäten erkannt und als Abhilfe eine "hauseigene" PJ-Eingangsprüfung eingeführt haben, könne nicht im Sinne der Studierenden sein. Immerhin bedeute dies zugleich einen zusätzlichen großen Test, so Janzen.
Auf der Sitzung des Ausschusses Medizinstudenten im Hartmannbund am vergangenen Wochenende in Heidelberg wurde zudem auch die knappe Lernzeit für das Hammerexamen bemängelt. "Die Komplexität der jetzigen Prüfung müsste eigentlich mehr Zeit zum Lernen nach sich ziehen. Da man während des PJs allerdings 40h pro Woche arbeiten muss, ist das in der Praxis nicht der Fall. Es kann nicht sein, dass dann der rechtmäßige Urlaub als reine Lernphase herhalten muss und die Studierenden dann insgesamt 1,3 Jahre keine echte Freizeit mehr haben", sagte Klaus-Peter Schaps, der als Vorsitzender des Arbeitskreises IV im Hartmannbund (Ausbildung, Weiterbildung und Niederlassung) zugleich Vorstandsmitglied im Studentenausschuss des Verbandes ist.
In der Konsequenz sprechen sich Janzen und Schaps für die Splittung des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung aus. Wie in der alten Approbationsordnung sollten der theoretische Teil wieder vor und der praktische Teil nach dem PJ stattfinden.
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