Längere Kernenergie-Laufzeiten müssen zu niedrigeren Strompreise führen
(Essen) - Eine verlängerte Laufzeit deutscher Kernkraftwerke bringe Kostenvorteile, die über sinkende Strompreise an die Kunden weiterzugeben sind, so der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Kernkraft sei die derzeit kostengünstigste Technik zur Stromerzeugung und habe mit rund 33 Prozent einen wesentlichen Marktanteil.
Die bisherige Politik des Ausstiegs aus der Kernenergie habe dazu geführt, dass die Betreiber ihre Kernkraftwerke schneller abzuschreiben hatten, als anfänglich vorgesehen. Die Restbuchwerte der Anlagen falls überhaupt noch vorhanden seien damit heute kleiner als ursprünglich geplant. Diese bisher schnellere Refinanzierung sei von den Kunden bereits bezahlt worden. Werde nun ausgestiegen aus dem Ausstieg, könnten zudem die ebenfalls beschleunigt gebildeten Rückstellungen für den Rückbau der Anlagen, Entsorgung etc. gestreckt werden. Die Anlagen produzierten am goldenen Ende, welches nun möglicherweise noch verlängert werde. Dies alles muss zu sinkenden Strompreisen führen, so der VIK-Geschäftsführer Dr. Alfred Richmann.
Beim derzeitigen Strompreisniveau könnten bei einer Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke im übrigen alle Verbrauchergruppen durch Preissenkungen profitieren, trotzdem sei Strom aus Kernenergie anschließend immer noch wirtschaftlich. Es subventioniert nicht eine Kundengruppe den Preisnachlass einer anderen. Denn die Kosten der Kernkraftwerke seien auch bei stark sinkenden Preisen durch die Deckungsbeiträge aller Kundengruppen noch lange gedeckt. Es gehe bei den geforderten Preissenkungen um die Verteilung der Windfall-Profits verlängerter Kernkraftwerkslaufzeiten. Industrie und Gewerbe erwarten aufgrund ihrer größeren Bedeutung für die Versorger auch die größeren Preisnachlässe. Denn wer 1.000 Autos auf einen Schlag kaufe, bekomme üblicherweise einen größeren Preisnachlass als der, der nur eins kaufe. Auch bei stark sinkenden Strompreisen werden Kunden mit den stärksten Preissenkungen immer noch einen positiven Deckungsbeitrag zu den Kosten von Kernenergiestrom leisten, so Richmann.
Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Roland Schmied, Pressesprecher
Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen
Telefon: 0201/810840, Telefax: 0201/8108430
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