Pressemitteilung | k.A.

Langfristige Erdgaslieferverträge treiben Erdgaspreis nach oben

(Essen) – Die Initiative des Bundeskartellamtes (BKartA) zur Beendigung langfristiger Erdgaslieferverträge zwischen den deutschen Ferngasunternehmen und den Stadtwerken begrüßt der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Neben der diskriminierungsfreien Öffnung der Erdgasleitungsnetze für alle Erdgasanbieter durch das neue Energiewirtschaftsgesetz ist die vom BKartA vorgesehene Öffnung der Energielieferverträge für die Entwicklung von Wettbewerb um Erdgas in Deutschland unverzichtbar.

Nur, wenn - wie vom BKartA gefordert - die Vertragslaufzeiten für Erdgaslieferungen auf wenige Jahre begrenzt würden und dabei die ausschließliche Belieferung durch ein Ferngasunternehmen untersagt sei, könne sich Wettbewerb entwickeln. Der VIK sehe darin eine Chance, zu einem Ende der mit Ölpreissteigerungen begründeten steigenden Erdgaspreise zu kommen und einen ölpreisunabhängigeren Erdgasmarkt zu entwickeln.

Heute schlössen industrielle und gewerbliche Erdgaskunden nach Angaben des VIK Lieferverträge von einem bis drei Jahren ab, dabei ließen die Verträge verschiedene Lieferanten zu. Beliefert würden diese großen Kunden allerdings nach wie vor nahezu ausschließlich von ihren traditionellen Lieferanten. Wettbewerbsfähige Gas-Angebote anderer Anbieter blieben fast immer aus. Die Stadtwerke seien, anders als ihre Kunden, durch langfristige Lieferverträge von bis zu 20 Jahren und weitreichende Alleinabnahmeverpflichtungen an ihre Vorlieferanten gebunden. Dies könne sich nur ändern, wenn auch die Stadtwerke in ihrer Vertragsgestaltung mit den Ferngas¬gesellschaften frei seien; frei, um kurze Vertragslaufzeiten zu vereinbaren, und frei, um sich von verschiedenen Vorlieferanten beliefern zu lassen.

Der VIK unterstützt daher die vom BKartA vorgeschlagene und von einigen Ferngas¬unternehmen akzeptierte Maßnahmenpalette zur veränderten Vertragsgestaltung bei der Belieferung von weiterverteilenden Unternehmen. Alle Erdgasimporteure müssten sich den Herausforderungen des Wettbewerbs stellen und sollten freiwillig nach den vom BKartA entwickelten Vorgaben arbeiten. Ein Festhalten an von monopolistischen Gedanken geprägten Strukturen sei überholt und schade dem Standort Deutschland massiv.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen Telefon: 0201/810840, Telefax: 0201/8108430

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