Pressemitteilung | Malteser Hilfsdienst e.V. - Landes- und Regionalgeschäftsstelle NRW

„Lebensfreunde“ für Malteser Migranten Medizin / Kompromisslose Hilfe: „Damit alle Menschen in Deutschland gesund werden“

(Köln) - Im Rahmen ihrer Fastenaktion 2007 stellen die Malteser besonders drängende ehrenamtliche Projekte in Deutschland vor – zusammengefasst unter dem Motto „Lebensfreunde“. Dazu gehört auch die Malteser Migranten Medizin, die in immer mehr Städten der Bundesrepublik Anlaufstellen anbietet.

Sei es die Einigung beim Bleiberecht für langjährig geduldete Ausländer, sei es die Anfang April in Kraft tretende Gesundheitsreform – immer wieder beschweren sich medizinische und humanitäre Experten über Kompromisse in der deutschen Politik. Dass es auch anders geht, beweisen die Malteser: Vor sechs Jahren haben sie mit der Malteser Migranten Medizin (MMM) begonnen, einer Anlaufstelle für Menschen ohne Krankenversicherung in der Hauptstadt – mittlerweile gibt es MMM auch in Köln, Darmstadt, München und Frankfurt. „Eine Form der kompromisslosen Hilfe“, glaubt Angelika Haentjes-Börgers, bundesweit Verantwortliche für MMM, „aber immer noch zu wenig“. Angesichts rund einer Millionen Menschen ohne Aufenthaltsstatus und geschätzter 300.000 Bundesbürger ohne Krankenversicherung sowie der vielen Bürger aus den neuen EU-Ländern müsse „noch mehr gemacht werden, damit alle Menschen in Deutschland gesund werden“. Nähe ist gefragt.

Deshalb planen die Malteser für die Jahre 2007/2008 weitere Anlaufstellen in Hannover, Hamburg und Münster. Öffentliche Zuschüsse gibt es nicht. „Wir sind auf Spenden angewiesen“, betont Haentjes-Börgers. Zwar treten innerhalb des Projektes nahezu keine Personalkosten auf, die beteiligten Ärzte und Arzthelferinnen arbeiten ehrenamtlich, aber Sachkosten müssen finanziert werden. Verursacht durch stationäre Aufenthalte in Krankenhäusern, Geburten oder teure Medikamente. „Viele Patienten kommen zu MMM, wenn es fast schon zu spät ist“, so Haentjes-Börgers. „Der kleine deutsche Selbstständige, dessen Bandscheibe ruiniert ist und der sich keine Krankenversicherung mehr leisten kann; die Hartz IV-Betroffene, die in einer sogenannten Bedarfsgemeinschaft lebt und vor Zahnschmerzen und Geldknappheit nur noch weinen kann; die junge Frau aus Ecuador, die heimlich in Deutschland als Putzfrau arbeitet und sich wegen ihrer linken gelähmten Gesichtshälfte Sorgen macht. Zu recht, wie sich dann herausstellt. Die Schwangere ohne rechtlichen Aufenthaltsstatus, die nicht weiß, wo sie sich behandeln lassen soll und wo sie ihr Kind entbinden kann.“

Rund 9.000 Patienten konnte bisher dank MMM geholfen werden. Basis dafür: Ein bundesweites Netzwerk aus 300 niedergelassenen Ärzten aller Fachrichtungen. Mehr als 20 Krankenhäuser übernehmen Patienten bei notwendiger stationärer Therapie. Und immer wieder melden sich neue Ärzte und Einrichtungen, die ihre Unterstützung anbieten, bei MMM mitmachen wollen.

Schön, dass diese Form der kompromisslosen Hilfe auch Politiker anspricht. So sagt Heide Simonis, frühere Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein: „Bei MMM finden Menschen ohne Aufenthaltsstatus und ohne Krankenversicherung Hilfe, Betreuung und menschliche Nähe. Fachkundige Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegepersonal helfen ehrenamtlich. Hier sind Ihre Spenden gut angelegt.“

Quelle und Kontaktadresse:
Malteser Hilfsdienst e.V. Pressestelle Kalker Hauptstr. 22-24, 51103 Köln Telefon: (0221) 9822111, Telefax: (0221) 9822119

(el)

NEWS TEILEN: