Pressemitteilung | Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Lehrkräfte tauschen Schulbank gegen Werkbank

(Stuttgart) - In Konstanz, Stuttgart und Heilbronn haben rund 40 Lehrkräfte an einer handwerksnahen Fortbildung teilgenommen. Ziel ist es, die berufliche Orientierung an Schulen praxisnäher und kompetenzstärker zu gestalten.

Damit berufliche Orientierung an Schulen gelingt, braucht es nicht nur gute Konzepte, sondern auch Lehrkräfte mit Praxiseinblick. Bereits zum vierten Mal haben die Handwerkskammern in Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) eine Lehrerfortbildung im Handwerk durchgeführt. In diesem Jahr nahmen rund 40 Lehrkräfte aus verschiedenen Schularten an den Angeboten in Konstanz, Stuttgart und Heilbronn teil.
Im Fokus der Fortbildung steht die Vermittlung handwerklicher Praxis: Lehrkräfte erhalten Informationen zu Ausbildungs- und Karrierewegen im Handwerk und können selbst in den Werkstätten der Bildungszentren aktiv werden – vom Schweißen bis zum Mauern, vom Holzwerken bis zur Elektroinstallation.

Viele Teilnehmende berichten von bereichernden Einblicken und konkreten Ideen für den Unterricht. Das Feedback zeigt: Die Verbindung von Theorie und Praxis ist ein entscheidender Schlüssel für gelingende Orientierung. „Nur wer weiß, wie sich berufliche Praxis anfühlt, kann junge Menschen fundiert beraten“, betont Rainer Reichhold, Präsident von Handwerk BW. „Die berufliche Orientierung an Schulen kann nur dann gelingen, wenn sie auf erlebbarer Erfahrung basiert – und nicht nur auf Infobroschüren und Schaubildern.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Schulreformpläne des Landes mahnt das Handwerk jedoch weitergehende Schritte an. „Es reicht nicht, neue Konzepte zu entwerfen – die Umsetzung steht und fällt mit der Kompetenz der Lehrkräfte“, so Reichhold. Daher ist in unseren Forderungen zur Landtagswahl auch enthalten, dass dieselbe Verpflichtung wie bei Schülerinnen und Schülern an BO-Veranstaltungen teilzunehmen auch für Lehrkräften zum Besuch beruflicher Fortbildungen gelten soll.

Handwerk BW begrüßt im Grundsatz die angekündigten Verbesserungen im Bereich der beruflichen Orientierung, fordert jedoch, die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften stärker in den Fokus zu rücken. „Wir brauchen nicht nur mehr Orientierung – wir brauchen bessere Orientierung“, so der Landeshandwerkpräsident. „Und dafür braucht es mehr Praxis.“

Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V., Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart, Telefon: 0711 263709-0

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