Leicht rückläufiger Trend bei Süßwaren
(Bonn) - Die knapp 270 industriellen Hersteller von Süßwaren in Deutschland mussten im Jahr 2005 einen leichten Umsatzrückgang von 0,8 Prozent hinnehmen. Auch der Export deutscher Süßwaren ging um 3,17 Prozent zurück. Nach Schätzungen des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) wurden im Jahr 2005 rund 3,37 Mio. t Süßwaren produziert; Der Produktionswert lag mit - 0,5 Prozent knapp unter dem Vorjahreswert und erreichte 11,22 Mrd. Euro.
Der größte Bereich Schokolade/Schokoladewaren stabilisierte seine Produktionsmenge auf dem Niveau des Vorjahres mit 825.000 t im Wert von 4,12 Mrd. Euro. Leicht zulegen konnte mengenmäßig der Bereich Feine Backwaren mit einer Gesamtproduktion von 740.000 t
(+ 2,1 Prozent) und einem Produktionswert auf Vorjahresniveau von 2,23 Mrd. Euro. Ebenfalls einen leichten Anstieg konnte der Bereich Zuckerwaren mit einer Produktionsmenge von
545.000 t (+ 1,3 Prozent) verzeichnen. Der Produktionswert sank geringfügig um 1,1 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro. Weniger begünstigt war im vergangenen Jahr der Bereich Knabberartikel, der mit rund 281.000 t knapp unter Vorjahresniveau verharrte, der Produktionswert stieg allerdings leicht um 2,4 Prozent auf 712 Mio. Euro. Leicht zulegen konnten auch die Bereiche Speiseeis und Rohmassen, wobei der Produktionswert bei Rohmassen aufgrund der stark gestiegenen Einstandspreise bei Haselnüssen und Mandeln um 19 Prozent auf 184 Mio. Euro angestiegen ist.
Mehr als ein Drittel der deutschen Süßwarenproduktion ging in den Export. Insgesamt sind die Ausfuhren um 3,17 Prozent auf 1,167 Mio. t zurückgegangen. Der Exportwert lag 1,2 Prozent niedriger als im vergangenen Jahr und erreichte 3,26 Mrd. Euro. Hauptabnehmerländer deutscher Süßwaren sind nach wie vor die Partnerländer der Europäischen Union, im Drittlandsbereich zählen die Schweiz, USA und Russland zu den Hauptabnehmerländern.
Der Inlandsabsatz von Süßwarenfertigerzeugnissen (ohne Schokoladenhalberzeugnisse) lag im vergangenen Jahr in etwa auf Vorjahresniveau und erreichte knapp 2,61 Mio. t (+ 0,3 Prozent). Damit dürfte rein rechnerisch jeder Bundesbürger 31,65 kg Süßwaren mit einem Produktionswert von 112,80 Euro verzehrt haben
Das vergangene Jahr bescherte der Süßwarenindustrie erhebliche Erhöhungen im Bereich der Rohstoff- und Faktorkosten. So lagen vor allem die Preise für Haselnüsse und Mandeln im zweiten Jahr in Folge auf einem Preisniveau, das etwa dreimal so hoch war wie noch vor zwei Jahren. Die jüngst wieder aufgeflammten Unruhen in der Elfenbeinküste - dem Hauptanbauland - haben beim Rohkakaopreis für ein
10-Monatshoch gesorgt. Bei unserem wichtigen Rohstoff Zucker begrüßt die Süßwarenindustrie den vom Europäischen Rat gefundenen Kompromiss für eine Änderung der Zuckermarktordnung, bedauert aber zugleich die zeitliche Verzögerung, die bei der Umsetzung der vorgesehenen Preissenkungen eingetreten ist. So sind Senkungen des Marktpreises für Zucker frühestens ab Herbst 2008 bzw. 2009 zu erwarten. Die dramatisch gestiegenen Energie- und Logistikkosten tun ein Übriges, um bei den Unternehmen eine kritische Überprüfung der Preissituation vorzunehmen. Inwieweit Preiserhöhungen für einzelne Produkte durchgeführt werden müssen, liegt bei den einzelnen Anbietern.
Im Rahmen der weltweiten Diskussion um Lebensstil, Übergewicht und Gesundheit begrüßt die deutsche Süßwarenindustrie die Fortsetzung der Bemühungen im Rahmen der Plattform "Ernährung und Bewegung (peb)". Zugleich spricht sie sich gegen die Schaffung von Nährwertprofilen und die Knüpfung von Werbeaussagen an entsprechende Nährwertprofile aus. Gesundheits- und nährwertbezogene Werbeaussagen müssen bei allen Produkten möglich sein, die wahre und belegte Aussagen tätigen, wenn der Verbraucher auf die Nährwertinformationen des Produktes besonders hingewiesen wird. Gesetzgeberische Maßnahmen, die das Ernährungsverhalten lenken wollen oder Werbebeschränkungen einführen, sind nach unserer Überzeugung nicht der richtige Weg und gefährden unnötig die Existenz von Betrieben und Arbeitsplätzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)
Dr. Torben Erbrath, Pressesprecher
Schumannstr. 4-6, 53113 Bonn
Telefon: (0228) 260070, Telefax: (0228) 2600789
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