Pressemitteilung | Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Leipziger Buchmesse: Demokratie verteidigen, Vielfalt fördern, Bildung stärken

(Frankfurt am Main) - Mit der Leipziger Buchmesse 2024 beginnt der Bücherfrühling in einem Jahr, in dem wichtige politische Weichen für die Zukunft der Demokratie gestellt werden. Die Buchbranche leiste einen wesentlichen Beitrag für eine offene und informierte Gesellschaft - und sehe sich daher in der Verantwortung, für den Erhalt einer lebendigen und starken Demokratie einzutreten, so Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zum Auftakt der Leipziger Buchmesse.

"Demokratische Grundwerte wie Menschenwürde, Freiheit und Toleranz sind international wie in Deutschland immer mehr Angriffen ausgesetzt. In diesem Jahr werden das Europäische Parlament sowie drei Landtage in Deutschland gewählt. Daher ist es wichtig und nötig, sich für demokratische Grundsätze einzusetzen, selbst wählen zu gehen, andere dazu aufzufordern und so aktiv die Zukunft unseres Landes und Europas mitzubestimmen", sagte Peter Kraus vom Cleff.

Gemeinsam mit der Leipziger Buchmesse hat der Börsenverein die Initiative #DemokratieWählenJetzt gestartet. Messebesucher*innen können sich mit dem Motiv der Initiative an Fotowänden in der Glashalle sowie in den Hallen 2 und 5 fotografieren und die Bilder unter dem Hashtag #DemokratieWählenJetzt in den sozialen Medien verbreiten. Ein besonderes Signal möchten Börsenverein und Leipziger Buchmesse bei der Eröffnungsfeier heute Abend aus dem Gewandhaus in die Welt senden. Alle Gäste im Gewandhaus sind eingeladen, ein Plakat mit der Aufschrift "Demokratie wählen. Jetzt." in die Höhe zu halten und so ein gemeinsames Zeichen für Demokratie, Freiheit und Vielfalt zu setzen.

Was die Branche bewegt: Marktentwicklung, KI, Leseförderung

Wie entwickelt sich das Geschäft mit Büchern aktuell? Auf dem Buchmarkt zeige sich, so Peter Kraus vom Cleff, ein gemischtes Bild. Die Branche hat das vergangene Jahr mit einem guten Umsatzergebnis abgeschlossen (+2,9 Prozent in den zentralen Vertriebswegen, Quelle: Media Control). Allerdings wurden weniger Bücher verkauft als im Vorjahr (-1,9 Prozent). Diese Entwicklung setzt sich bislang auch in diesem Jahr fort. Mit Stand Ende Februar 2024 verzeichnet der Buchmarkt laut Media Control ein Umsatzplus von 1,5 Prozent, der Absatz liegt um 1,5 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Kraus vom Cleff: "Der Kostendruck für Buchhandlungen und Verlage hält weiter an, insgesamt ist die wirtschaftliche Lage herausfordernd. Wir begrüßen es sehr, dass die Bundesregierung den KulturPass für 18-Jährige fortführt, wenn auch nur mit halbiertem Budget. Für die Zukunft ist es zwingend erforderlich, Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung zu stellen und zu den ursprünglichen 200 Euro pro Person zurückzukehren. Außerdem brauchen wir dringend eine strukturelle Verlagsförderung, wie sie bereits im Koalitionsvertrag verankert ist. Sonst erleben wir ein immer schneller werdendes Sterben von Verlagen und damit von kultureller Vielfalt."

Wie Künstliche Intelligenz sinnvoll eingesetzt werden kann und welche Leitplanken dafür benötigt werden - das sei, so Kraus vom Cleff, eine wichtige Debatte, an deren Anfang Branche und Gesellschaft gerade stünden: "Die Antworten auf diese Fragen sind maßgeblich für unsere Demokratie. Die Stimme der Kultur- und Kreativwirtschaft muss dabei zwingend gehört werden, z.B. durch Aufnahme in den geplanten Zukunftsrat der Bundesregierung zu KI. Um Verbraucher*innen zu schützen, Missbrauch zu verhindern und eine Vergütung von Urheber*innen zu gewährleisten, braucht es klare Regularien. Das europäische KI-Gesetz, der AI Act, der vergangene Woche im Europäischen Parlament verabschiedet wurde, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung."

Voraussetzung für gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe und damit Grundlage der Demokratie sei eine wirksame Lese- und Medienförderung von klein auf. Peter Kraus vom Cleff: "Verlage und Buchhandlungen leisten hier bereits einen wichtigen Beitrag. Um nachhaltig Wirkung zu erzeugen und der fortschreitenden Verschlechterung der Bildungssituation in Deutschland Einhalt zu gebieten, braucht es aber eine übergeordnete politische Strategie."

Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Thomas Koch, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Braubachstr. 16, 60311 Frankfurt am Main Telefon: (069) 1306-0, Fax: (069) 1306-201

(mw)

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