Lohnsteigerungen müssen vollständig refinanziert werden! / Politik und Kostenträger müssen ihrer Verantwortung gerecht werden!
(Essen) - Die Verbände der gesetzlichen Pflege- und Krankenkassen haben heute die neuen Werte für das sogenannte regional übliche Entlohnungsniveau für jedes Bundesland bekannt gegeben. Diese Werte gelten ab dem 1. Januar 2026 verpflichtend für alle Pflegeeinrichtungen, die bei der Entlohnung ihrer Pflege- und Betreuungskräfte nicht auf ein Tarifwerk zurückgreifen. Erneut fallen die Steigerungsraten massiv aus – zum Teil um mehr als 14 Prozent!
Massive Mehrkosten für Pflegebedürftige
„Die nunmehr bekannt gegebenen Werte gelten für den weit überwiegenden Teil der Pflege- und Betreuungskräfte in Deutschland und sind für die Pflegebranche grundsätzlich ein gutes Signal“, sagt Andreas Kern, Bundesvorsitzender des bad e.V. „Die Arbeit der in der Pflege Beschäftigten erhält durch die Vergütungssteigerungen eine angemessene Honorierung und wird die Attraktivität des Pflegeberufes weiter steigen. Schattenseiten dieser Entwicklung sind jedoch massive Mehrkosten für Pflegebedürftige, die in vielen Fällen zu einem weiteren Wegfall von Pflegeleistungen führen wird. Für das gleich Geld werden Pflegebedürftige aufgrund der einhergehenden Preissteigerungen weniger Leistungen beziehen können. Die Politik ist weiterhin nicht gewillt, die dringend erforderliche Anhebung der Pflegesachleistungsbeträge vorzunehmen. Eine Unterversorgung der pflegebedürftigen Menschen wird sehenden Auges in Kauf genommen!“
Der bad e.V. fordert daher eine sofortige Korrektur der bislang zu gering angesetzten Erhöhung der Pflegesachleistungsbeträge. Diese müsse an die tatsächlichen Kostensteigerungen angepasst werden. Zudem müssten Pflegekassen, Sozialhilfeträger und Krankenkassen die neuen Lohnniveaus ohne Abstriche und zum 1. Januar 2026 in den Vergütungen berücksichtigen.
Refinanzierung zum 1. Januar 2026
Neben den Pflegebedürftigen stehen aber auch die Pflegeeinrichtungen selbst unter erheblichem Druck. „Die gesetzliche Verpflichtung, die erhöhten Löhne ab Beginn des neuen Jahres sofort und vollständig umzusetzen, wird die wirtschaftliche Existenzgrundlage von Pflegebetrieben gefährden“, erklärt Andrea Kapp, Bundesgeschäftsführerin des bad e.V. „Denn viele Kostenträger zögern, die gestiegenen Personalkosten in den Vergütungen vollständig anzuerkennen, was in der Vergangenheit bereits zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten bis hin zu Insolvenzen von Pflegeeinrichtungen führte.“
Kapp warnt eindringlich: „Viele Pflegeeinrichtungen sind weiterhin wirtschaftlich in einer kritischen Situation. Wenn Politik und Kostenträger jetzt nicht konsequent handeln, droht eine weitere Welle von Betriebsschließungen. Das zähe Ringen um Vergütungen in den Verhandlungen, wie wir es teilweise in den letzten Jahren erlebt haben, darf sich auf keinen Fall wiederholen. Hier müssen die Kostenträger ihrer Verantwortung gerecht werden.“
„Wir brauchen jetzt Klarheit und Verlässlichkeit – sowohl für die Pflegekräfte als auch für die Einrichtungen und die Pflegebedürftigen“, betont Andreas Kern abschließend. „Nur so lässt sich verhindern, dass die ohnehin angespannte Lage in der Pflege weiter eskaliert.“
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V. (bad) - Bundesgeschäftsstelle, Zweigertstr. 50, 45130 Essen, Telefon: 0201 354001
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