Pressemitteilung | Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien e.V. (VDL)

Lokalzeitungen: Neue technische Möglichkeiten für die Kompetenz der Zeitungen nutzen

(Berlin) - In Berlin ist mit einer Fachtagung am 11. Mai 2006 der zweitägige Kongress Deutscher Lokalzeitungen zu Ende gegangen. Bei der gestrigen Eröffnungsveranstaltung (10. Mai 2006) hatte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück die Pläne der Bundesregierung verteidigt, ab 2007 die Mehrwertsteuer um 3 Prozent zu erhöhen. „Die öffentlichen Haushalte“, so der Bundesfinanzminister, „lassen sich nicht allein durch Sparen konsolidieren, sondern mittelfristig nur durch strukturelle Änderungen bei den Ausgaben und strukturelle Verbesserungen bei den Einnahmen.“

Peer Steinbrück kündigte unter anderem an, dass die Bundesregierung mittelfristig ihre Ausgabenpolitik so verändern werde, dass vor allem zukunftsträchtige Bereiche wie der Mittelstand, die Wissenschaft und Forschung, die Bildung und Familie gefördert werden sollen. Die jetzige Ausgabenstruktur, so Steinbrück weiter, sei zu sehr „vergangenheitsbezogen“.

Die Vorstandsvorsitzende des Verbandes Deutscher Lokalzeitungen Inken Boyens, Verlegerin der Dithmarscher Landeszeitung, Heide, hatte zur Eröffnung einer Diskussionsveranstaltung der Hoffnung lokaler Verleger Ausdruck verliehen, „dass vom Aufschwung nicht nur die großen, global tätigen Unternehmen profitieren, sondern endlich auch der vor Ort agierende Mittelstand. Trotz Globalisierung und Erweiterung der europäischen Union hat sich nichts daran geändert, dass die mittelständischen Unternehmen das Rückgrat der Regionen sind.“

In einer sich anschließenden Diskussion zwischen Minister Peer Steinbrück und dem FDP-Vorsitzenden Dr. Guido Westerwelle kritisierte der liberale Politiker die geplanten Steuererhöhungen. „Die Staatseinnahmen können durch Steuererhöhungen nicht langfristig verbessert werden“, so der FDP-Politiker, „ sondern nur durch Steuerentlastungen und Investitionen in neue Arbeitsplätze“.
Westerwelle verwies darauf, dass durch einen konsequenten Abbau von Subventionen auch ohne Steuererhöhungen die Mittel für Zukunftsinvestitionen gewonnen werden können.

Auf die Situation des Mittelstandes eingehend, sagte Minister Steinbrück, dass es dem Mittelstand nicht so gut gehe, wie es ihm gehen sollte, aber auch nicht so schlecht, wie manche es hinstellen würden. Vor allem sei der Eigenkapitalanteil zu gering, mittelständische Unternehmen hätten Probleme Investitionen zu finanzieren und der Know-how-Transfer müsste verbessert werden.

Während der Fachtagung am 11. Mai 2006 wurden neue technische Möglichkeiten präsentiert und debattiert, wie die Zeitungsinhalte über verschiedene Medienwege die Leser erreichen können. So wurde beispielsweise das elektronische Lesegerät „iLiad“ erstmals in Deutschland vorgestellt, mit dem Zeitungsseiten im Originallayout mobil übertragen und gelesen werden können. Die belgische Wirtschaftszeitung „De Tijd“ testet das Gerät seit April.
Angesichts einer veränderten Mediennutzung vor allem bei Jugendlichen, die auch eine Gesprächsrunde mit Schülern aus Celle eindrucksvoll bestätigte, entwickeln auch die lokalen Verlagshäuser Ideen und Konzepte, wie ihre lokalen Inhalte mobil verbreitet werden können.

Zu diesen neuen Wegen gehört auch die Nutzung des „Minds“-Dienstes, eines von der dpa-infocom entwickelten Angebotes, das auch lokalen Zeitungen ohne aufwendige Investitionen erlaubt, lokale Nachrichten per SMS an ihre Abonnenten zu verbreiten. Zugleich wird den Nutzern ermöglicht, per Handy an Leserumfragen oder Gewinnspielen teilzunehmen.

Weitere Informationen über den Kongress Deutscher Lokalzeitungen finden Sie unter www.lokalpresse.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Lokalzeitungen e.V. Martin Wieske, Geschäftsführer Dovestr. 1, 10587 Berlin Telefon: (030) 3980510, Telefax: (030) 39805151

(tr)

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