Pressemitteilung | Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD)

LSVD begrüßt Absage deutscher Politiker an Vatikan-Dokument / Merkel und Stoiber zu klarer Distanzierung aufgefordert

(Berlin) - „Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt es, dass Politikerinnen und Politiker von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sowie einzelne Stimmen aus der CDU den undemokratischen Zumutungen des Vatikans eine klare Absage erteilt haben“, erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD).

Erschreckend ist aber, dass mehrere Politiker der CDU/CSU das Vatikan-Dokument ausdrücklich begrüßt haben. Es ist für uns unfassbar, wie Politiker demokratischer Parteien ein Papier gutheißen können, das eine solch hasserfüllte Sprache gegen Homosexuelle führt. Im Vatikan-Dokument wird ausgeführt, dass Homosexuelle an einer „Anomalie leiden“. Homosexuelle Beziehungen werden als nicht menschlich diffamiert. Homosexualität wird als „das Böse“ bezeichnet, der deshalb nicht einmal Toleranz entgegengebracht werden dürfe.

Der LSVD fordert die Vorsitzenden von CDU und CSU, Angela Merkel und Edmund Stoiber, auf, sich eindeutig von den Aussagen des Vatikan-Dokuments zu distanzieren und Unionspolitiker, die das Vatikanpapier begrüßten, entsprechend zur Ordnung zu rufen. Meinungsverschiedenheiten über die rechtliche Ausgestaltung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften dürfen nicht dazu führen, dass Politiker bedenkenlos in die Verteufelung einer Minderheit einstimmen.

Die Union kann nun unter Beweis stellen, dass sie in der Gesellschaftspolitik nicht einfach der verlängerte Arm des Vatikans ist, indem sie in eine konstruktive Debatte um den weiteren Ausbau des Lebenspartnerschaftsgesetzes eintritt.“

Quelle und Kontaktadresse:
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. ( LSVD ) Willmanndamm 8, 10827 Berlin Telefon: 030/78954763, Telefax: 030/44008241

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