Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

Märkte stagnieren auf hohem Niveau

(München) - Der Rohstoffpreisindex der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. stagnierte im April 2023. Im Vergleich zum Vormonat sank er um 0,1 Prozent und lag damit bei 151,1 Punkten. "Nach wie vor sind die Preise an den Rohstoffmärkten eine Belastung für unsere Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise zwar gefallen. Vergleicht man den Index aber mit dem Jahr 2019, vor der Corona-Pandemie, zeigt sich nach wie vor ein Plus von über 23 Prozent", so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Preise für Industriemetalle sanken im April um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Preis gestiegen sind vor allem Magnesium (+17,8 Prozent), Selen (+9,4 Prozent) und Germanium (+9,1 Prozent). "Selen und Germanium sind von hoher Bedeutung für unsere Wirtschaft. Die Spezialmetalle werden beispielsweise für Mikrochips, Leuchtdioden oder Solarzellen benötigt. Zudem sind sie kaum substituierbar. Alle drei Rohstoffe befinden sich laut unserer Studie 'Rohstoffsituation der bayerischen Wirtschaft' in der Gruppe mit dem höchsten Versorgungsrisiko", erklärt Brossardt. Während im Vergleich zum Vormonat Seltene Erden (-7,3 Prozent) fielen, sind Edelmetalle um 8,3 Prozent im Preis gestiegen.

Die vbw fordert, den Bezug von Rohstoffen politisch und in der unternehmerischen Planung dringend zu priorisieren: "Der Industriestandort Bayern ist auf die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen angewiesen. Dazu braucht es den Erhalt und die weitere Erschließung von internationalen Märkten mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen sowie die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen. Die Rohstoffeffizienz und -substitution muss vorangetrieben werden. Zudem ist es notwendig, mehr Sekundärrohstoffe durch die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft zu gewinnen", fordert Brossardt und ergänzt: "Daher begrüßen wir das rohstoffpolitische Gesetzesvorhaben der EU-Kommission, das einen sicheren Rohstoffbezug stärken soll. Wichtig ist bei der weiteren Ausgestaltung einer europäischen Rohstoffstrategie, dass die Expertise der Wirtschaft einbezogen wird."

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(mw)

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