Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Marburger Bund fordert konstruktives Tarifangebot und will Ärztestreiks in den Universitätskliniken vermeiden

(Berlin) - Der Marburger Bund (MB) hält eine rasche Einigung im Tarifkonflikt mit den Ländern für möglich, wenn die Arbeitgeber bei der morgigen (5. März 2009) Verhandlungsrunde in Düsseldorf ein konstruktives Angebot für die Ärzte der Universitätskliniken vorlegen. "Die Universitätskliniken erwarten von den Tarifparteien vor allem rasche Planungssicherheit. Ein ordentliches Tarifergebnis muss auch ohne endlose Debatten und ohne neue Ärztestreiks möglich sein. Es geht darum, dass die Universitätskliniken mit kommunalen Krankenhäusern und privaten Klinkketten mithalten und ihre wissenschaftlichen Aufgaben erfüllen können. Daran muss auch die Tarifgemeinschaft deutscher Länder interessiert sein", erklärte der 1. Vorsitzende des MB, Rudolf Henke.

Der Marburger Bund fordert unter anderem eine Einkommenserhöhung von rund neun Prozent, deutliche Steigerungen bei den Zeitzuschlägen, die sofortige Abschaffung der Ost-West-Schere bei der Vergütung und die Einbeziehung aller Ärzte im Landesdienst in den arztspezifischen Tarifvertrag. Henke: "Ohne ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber geht die Geduld der 22.000 Universitätsärzte Ärzte zur Neige."

Nach Angaben des Marburger Bundes habe sich das Arbeitsklima in den Universitätskliniken vor allem durch personelle Unterbesetzung verändert und durch "lose Sitten bei den Arbeitszeiten" verschlechtert. Henke: "Gehaltsstagnation seit dem Jahr 2003, zunehmende Arbeitsverdichtung, millionenfache Überstunden, eklatanter Personalmangel und das Fehlen flächendeckender Zeiterfassungssysteme tragen zum Ärztefrust in den Universitätskliniken bei." Zudem sei insbesondere den Ärzten im Osten der Republik, die lediglich 88 Prozent des Westgehaltes erhalten, die unsägliche Ost-West-Schere ein Dorn im Auge.

Zu den Forderungen der Ärztegewerkschaft gehört neben einer Einkommenserhöhung von rund neun Prozent auch eine deutliche Steigerung der Zeitzuschläge für Überstunden, Samstags- und Nachtarbeit. "Ärztemangel in den Universitätskliniken hat auch damit etwas zu tun, das die Mediziner für jede Arbeitsstunde in der Nacht klägliche 1,28 Euro zusätzlich erhalten." Als weiteres Ziel nannte der MB zudem die Einbeziehung aller Ärzte in den Geltungsbereich des arztspezifischen Tarifvertrages. Bisher seien unter anderem Ärzte im Justizvollzug, Betriebsärzte, Rechtsmediziner und überwiegend wissenschaftlich tätige Ärzte ausgeschlossen.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Athanasios Drougias, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16

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