Marburger Bund kämpft gegen Akkordpflege und Fließbandmedizin
(Berlin) - Vor Akkordpflege und Fließbandmedizin in den deutschen Krankenhäusern warnt Rudolf Henke, 1. Vorsitzender der Ärztegewerkschaft Marburger Bund. "Wenn die Krankenhäuser nicht die vollen Personalkosten bezahlt bekommen, dann laden sie den Druck beim Personal ab und sparen bei Ärzten, Schwestern und Pflegern. Statt persönlicher Zuwendung erlebt der Patient dann eine reine Abfertigung. Dagegen wehren wir uns am 18. November 2008 überall in den Krankenhäusern gemeinsam mit unseren Partnern im Aktionsbündnis Rettung der Krankenhäuser. Wir fordern den Deutschen Bundestag dazu auf, das von der Bundesregierung vorgelegte Hilfspaket für die Krankenhäuser deutlich aufzustocken."
Mit den bisherigen finanziellen Zusagen werde nur ein zu geringer Teil der gestiegenen Kosten in den Kliniken aufgefangen. Der Marburger-Bund-Vorsitzende nannte vier zentrale Forderungen an den Bundestag:
- die volle Refinanzierung der Tarifsteigerungen und gesetzliche Festlegung der dazu notwendigen prozentualen Erhöhungsrate
- die verbindliche Einführung eines Orientierungswertes für künftige Budgeterhöhungen ohne Abhängigkeit von Rechtsverordnungen
- die 100%ige Finanzierung der geplanten zusätzlichen Pflegestellen und
- die volle Finanzierung der Kosten für die Stellenbesetzung nach der Psychiatrie-Personalverordnung.
Die deutschen Kliniken brauchen eine ihren Leistungen entsprechende finanzielle Unterstützung. Eine unterdosierte Finanzspritze reicht nicht aus, so Rudolf Henke.
Deutschlandweit protestieren Beschäftigte der Krankenhäuser am 18. November 2008 in einer halbstündigen aktiven Mittagspause gegen das Spardiktat der Politik.
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
Athanasios Drougias, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin
Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16
(dh)
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