Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Marburger Bund leitet Urabstimmung für Ärztestreiks bei der Deutschen Rentenversicherung ein

(Berlin) - Zum ersten Mal in ihrer Geschichte steht die Deutsche Rentenversicherung (DRV) vor einem Streik ihrer bundesweit rund 2000 Ärztinnen und Ärzte. Da sie den mehrfachen Aufforderungen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) zur Aufnahme von Tarifverhandlungen nicht nachgekommen sei, wurden die Ärzte der DRV aufgerufen, sich ab dem 19. Januar 2009 an einer mehrtägigen Urabstimmung zur Durchführung von Streiks zu beteiligen. "Da die DRV - anders als eine Vielzahl von Arbeitgebern - nicht bereit ist, mit uns gemeinsam einen arztspezifischen Tarifvertrag zur Verbesserung der schlechten Arbeitsbedingungen zu verhandeln, müssen wir nun die tarifpolitischen Zügel anziehen", erklärte der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar.

Ein Teil der rund 2000 Ärzte der DRV, zu der neben der DRV Bund auch die 14 regionalen Rentenversicherungsträger der Tarifgemeinschaft der Deutschen Rentenversicherung und die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See gehören, überprüft in der Verwaltung Anträge auf Rehabilitation oder Erwerbsminderungsrente. Der übrige Teil versorgt in den bundesweit rund 100 Reha-Kliniken Patienten mit schweren und chronischen Erkrankungen.

Sowohl in der Verwaltung als auch in den Kliniken der Deutschen Rentenversicherung beklagt der Marburger Bund eine deutliche Verschlechterung der Arbeitssituation. Botzlar: "Viele Ärzte arbeiten unter veralteten Tarifverträgen, es gibt keine einheitlichen Arbeits- und Einkommensbedingungen und die Arbeitsbelastung nimmt stetig zu. Vor allem aus diesen Gründen herrscht akuter Personalmangel. Das alles wirkt sich negativ auf die Betreuung und Versorgung der Patienten und Versicherten aus."

Bereits am 16. Dezember 2006 hatte der Marburger Bund einen bundesweiten Warnstreik an den DRV-Häusern durchgeführt, an dem sich rund 800 der insgesamt 2000 Ärzte beteiligten. "Die DRV ist gut beraten, den Willen der Ärzte zur Durchsetzung ihrer berechtigten Ansprüche auf vernünftige Arbeitsbedingungen nicht zu unterschätzen. Noch bleibt unsere Hand für Tarifverhandlungen ausgestreckt. Die DRV kann drohende Ärztestreiks noch abwenden, indem sie uns endlich die Hand reicht und sich nicht weiter gegen Verhandlungen sperrt", erklärte Botzlar.

Der Marburger Bund betonte, dass sich der Aufruf zur Beteiligung an der Urabstimmung nicht an die Ärzte in den Akutkliniken der DRV Knappschaft Bahn-See richte. Für diese hätten die Arbeitgeber die Zeichen der Zeit bereits erkannt und einen Tarifvertrag mit dem Marburger Bund abgeschlossen.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Athanasios Drougias, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16

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