Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Marburger Bund ruft zu neuen Ärzteprotesten auf

(Berlin) - Mit dem Ziel, die Arbeitgeber von Bund, Ländern und Gemeinden zu Tarifabschlüssen für die 146.000 Krankenhausärzte zu bewegen, plant die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (mb) für den 19. Oktober 2005 Medizinerdemonstrationen in verschiedenen Städten. So sollen unter anderem in Düsseldorf, Dresden und Berlin Protestaktionen stattfinden. Außerdem werde es in Hamburger Krankenhäusern und Kliniken Warnstreiks geben. Der Marburger Bund hat den zwischen Kommunen und Bund vereinbarten Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) nicht mitgetragen und wird bereits am 12. Oktober 2005 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder über einen Tarifvertrag für die 22.000 Universitätsärzte verhandeln. Ziel seien bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter.

"Wir wollen insbesondere die kommunalen Arbeitgeber davon überzeugen, dass ein eigenständiger Ärztetarif auch in ihrem Interesse ist", erklärte der 1. Vorsitzende des mb, Dr. Frank Ulrich Montgomery. Von der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) habe der mb nach seiner Aufforderung, Tarifverhandlungen aufzunehmen, bis dato lediglich eine Eingangsbestätigung erhalten. Ebenso wie an den Universitätskliniken, wo in den vergangenen Monaten immer wieder gegen schlechte Arbeitsbedingungen gestreikt wurde, sei auch in kommunalen Krankenhäusern der Ärztefrust über zu geringes Gehalt, massenhaft unvergütete Überstunden und überlange Arbeitszeiten gewaltig.

Montgomery betonte, dass man auch im Fall der VKA bereit sei, ohne "lähmende" Vorbehalte Tarifverhandlungen zu führen. Eile sei allerdings aus mehreren Gründen geboten. Montgomery: "Die zunehmende Ärzteflucht ins Ausland, wo bei besseren Arbeitsbedingungen mehr Geld verdient wird, gefährdet die Versorgungsqualität in Deutschland." Außerdem werde ab Januar 2006 ein verschärftes Arbeitszeitgesetz mit drastischen Kostensteigerungen wirksam, das viele kommunale Krankenhäuser in die Insolvenz treiben werde. Zu vermeiden sei dieses Szenario nur mit einem Tarifvertrag, der flexible und kosten-günstigere Dienstmodelle ermögliche.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: 030/7468460, Telefax: 030/74684616

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