Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Marburger Bund ruft zu neuen Ärztestreiks in Universitätskliniken auf

(Berlin) - Weiterhin keine Einigung im Tarifstreit zwischen Klinikärztegewerkschaft Marburger Bund (mb) und den Bundesländern. Wenige Wochen nach den massiven Protesten der Ärzte in Universitätskliniken hat der Marburger Bund erneut zu Streiks aufgerufen. Am 6. September 2005 soll mit einem zweiten bundesweiten Streik- und Protesttag in Stuttgart gegen die unzumutbaren Arbeitbedingungen in Universitätskliniken demonstriert werden. Der 1. Vorsitzende des mb, Dr. Frank Ulrich Montgomery, verlangte von der Arbeitgebervereinigung der Bundesländer TdL (Tarifgemeinschaft deutscher Länder) und den aus der TdL ausgetretenen Bundesländern einen Tarifvertrag, der die arztspezifischen Interessen in Kliniken berücksichtigt.

Zum Streik hat der mb alle Ärzte der Universitätskliniken aufgerufen, die sich nicht in der Friedenspflicht befinden. Montgomery: "Die Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 42 Stunden, sowie die Streichung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes durch die Landesregierungen sind eine Kampfansage an alle Klinkärzte." Sie büßten damit rund 15 bis 20 Prozent ihres ohnehin geringen Gehaltes ein. Das monatliche Grundgehalt eines jungen Assistenzarztes bewege sich mit rund 3.000 Euro brutto auf "erbärmlichem" Niveau. Der Gewerkschaftschef verlangte eine Angleichung an europäisch übliche Tarife, die zwei- bis dreimal höher lägen.

Der Marburger Bund forderte auch Ärzte aller übrigen Krankenhäuser auf, an dem Protesttag in Stuttgart teilzunehmen. Zwar dürften diese aus Gründen der Friedenspflicht nicht streiken, mit ihrer Anwesenheit würden sie jedoch klar machen, dass nicht nur in den Unikliniken "katastrophale" Arbeitsbedingungen zu beklagen seien.

Montgomery stellte klar, dass während des Streiks die Notfallversorgung gesichert und kein Patient zu Schaden kommen werde. "Wir streiken und protestieren auch im Sinne der Patienten, denn zunehmende Arbeitsüberlastung und Demotivierung in den Kliniken sind eine Gefahr für die Versorgungsqualität."

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: 030/7468460, Telefax: 030/74684616

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