Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Marburger Bund ruft zu Warnstreiks an Universitätskliniken auf

(Berlin) - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (mb) hat für kommenden Freitag (02.12.05) die Ärzte an den Universitätskliniken zu Warnstreiks aufgerufen. Anlass sind die nach Meinung der Ärztegewerkschaft ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). "Wir haben den Eindruck, dass die Arbeitgeber bewusst auf Zeit spielen", erklärte der 1. Vorsitzende des mb, Dr. Frank Ulrich Montgomery. Offensichtlich unterschätze man die anhaltende Streikbereitschaft der 22.000 Universitätsärzte.

Erhebliche Schuld am "Verhandlungsstillstand" habe nach Meinung Montgomerys die Politik, die das Arbeitszeitgesetz mit der Bewertung der Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit nicht wie geplant Anfang 2006, sondern ein Jahr später umsetzen wolle. "Die Politik nimmt damit den Arbeitgebern den Druck, mit uns einen Tarifvertrag noch in diesem Jahr abzuschließen." Es sei schlichtweg eine Sauerei, wenn 12 Jahre nach Umsetzung der europäischen Arbeitszeitrichtlinie deutschen Ärzten europäisches Arbeitszeitrecht weiterhin vorenthalten werde.

Der Warnstreik an den Universitätskliniken am kommenden Freitag soll der TdL deutlich machen, dass die Uniärzte keinesfalls eine Verzögerungstaktik akzeptieren werden. Montgomery warnte die Arbeitgeber vor einem endgültigen Scheitern der Tarifverhandlungen und drohte ähnliche Streikmaßnahmen wie an der Berliner Charité an. Die 2.200 Charité-Ärzte befinden sich seit Montag Morgen (28.11.05) in einem fünftägigen Streik. Montgomery: "An der Charité beweisen wir, dass wir erfolgreich die größte Uniklinik Europas über Tage hinweg bestreiken können." Sollte die TdL nicht kurzfristig zu erkennen geben, an einem raschen und konstruktiven Abschluss der Verhandlungen interessiert zu sein, blühe den übrigen Unikliniken das gleiche Schicksal wie der Charité.

Am 13. Dezember sollen zudem Ärzte-Streiks an kommunalen Krankenhäusern stattfinden. Hintergrund ist die Weigerung der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA), mit dem Marburger Bund Tarifverhandlungen aufzunehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Pressestelle Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 7468460, Telefax: (030) 74684616

(sk)

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