Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Marburger Bund startet Kampagne gegen millionenfach unvergütete Überstunden von Krankenhausärzten

(Berlin) - Nach dem Willen des Ärzteverbandes Marburger Bund (mb) sollen die von Ärzten in Krankenhäusern geleisteten millionenfachen unbezahlten Überstunden ein Ende haben. Mit einer Überstundenkampagne hat der Marburger Bund die 146.000 Krankenhausärzte aufgerufen, fortan jede einzelne Überstunde sauber zu dokumentieren, um deren Bezahlung - notfalls auch gerichtlich - einfordern zu können. Nach Angaben des mb leisten die Krankenhausärzte jährlich rund 50 Millionen Überstunden im Wert von einer Milliarde Euro, die überwiegend nicht vergütet oder in Freizeit ausgeglichen werden.

"Die mb-Überstundenkampagne ist unsere Antwort auf arrogante Behauptungen, es gäbe gar keine angeordneten Überstunden, die nicht bezahlt würden", erklärte der 2. Vorsitzende des mb, Rudolf Henke. Man sei es gründlich satt, dass auf den Rücken der Krankenhausärzte das Gesundheitswesen Jahr für Jahr in Milliardenhöhe subventioniert werde.

Laut Henke seien die Chancen auf Vergütung der geleisteten Überstunden dann sehr gut, wenn Ärzte diese akribisch dokumentieren würden. "Oftmals erhalten die Mediziner jedoch die klinikinterne Anordnung, Mehrarbeit nur im begrenzten Umfang zu erfassen." Weil das Erpressungspotenzial bei Ärzten u.a. aufgrund befristeter Arbeitsverträge sehr hoch sei, würden sie von ihrem guten Recht auf Überstundenerfassung und Vergütung oftmals nicht Gebrauch machen. Eine weitere Erschwernis sei der mit der Arbeitssituation verbundene ständige Zeitmangel. Der Marburger Bund stellt den Krankenhausärzten im Internet (www.marburger-bund.de) Hilfen zur ordnungsgemäßen Dokumentation von Überstunden zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Anna von Borstell, Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 7468460, Telefax: (030) 74684616

(sk)

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