Pressemitteilung | Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (BNE)

"Markt, Wettbewerb und Innovation voranbringen"

(Berlin) - Am heutigen Donnerstag stehen die Energie- und Klimapolitik auf der Agenda der Sondierungsgespräche von CDU/CSU, FDP sowie Bündnis 90/Die Grünen. "Innovative und klimaschonende Geschäftsmodelle für den Energiemarkt brauchen klare Marktbedingungen. Dazu zählen etwa eine Reform des Abgaben- und Umlagesystems sowie ein Rechtsrahmen für die Flexibilisierung. Beides muss eine neue Bundesregierung in Angriff nehmen", betont Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft.

Um die Klimaziele zu erreichen, sind neue Impulse für den Wärme- und Verkehrssektor notwendig. Dazu gehört eine Reform des Abgabe- und Umlagesystems, die über ein reines Absenken der Stromsteuer hinausgeht. "Es kann nicht sein, dass Strom aus erneuerbaren Energien künstlich verteuert wird, während fossiles Heizöl sogar von Steuervorteilen profitiert", sagt Busch. Der bne hat in einer beim Institut für ökologische Wirtschaftsforschung beauftragten Studie (IÖW) einen alternativen Weg aufgezeigt: Eine anteilige, nach CO2-Ausstoß gewichtete Ausweitung der Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf den fossilen Energieverbrauch im Wärme- und Verkehrssektor. Dieser Ansatz würde zu einem Absinken der EEG-Umlage auf dem Strompreis führen. "Die Belastung der Energieträger entsprechend ihrer CO2-Emissionen lenkt Investitionen und Nutzung hin zu sauberen Energieversorgungslösungen", so Busch.

Dringend angegangen werden muss zudem die Reform der Netzentgeltstrukturen. Mit der Dezentralisierung und der Ausweitung von sinnvollen Eigenverbrauchsmodellen mit Speichern gerät das auf dem Strombezug aus dem Netz basierende System der Netzentgelte an Grenzen. "Erste Überlegungen weisen hier in Richtung einer Ablösung der Leistungspreise und Arbeitspreise durch ein fixes Netzanschlussentgelt", betont bne-Geschäftsführer Busch. Aus Sicht des bne sind zudem endlich die im Grünbuch zum Strommarkt identifizierten Hemmnisse für die Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch abzubauen, damit verfügbare Potenziale genutzt werden können. Dies gilt etwa für die starren Netzentgeltreduktionen für Stromheizungen (Tag-Nacht-Zeitfenster). "Mit einem klugen Konzept wird so die notwendige energiewirtschaftliche Verzahnung von dezentraler Erzeugung, Flexibilitätspotentialen und Netzentgelten vorangetrieben. Wer sich flexibel verhält, wird auch belohnt", sagt Busch.

Wettbewerblicher Rahmen für neue Geschäftsmodelle
Die Entwicklung auf dem Energiemarkt schreitet rasch voran; neue Anwendungen etwa auf Basis von Blockchain rücken auf den Plan. Umso so wichtiger sind nun schnell klare Signale, wie es in der Energiepolitik weitergeht. "Als wachsende Branche setzt die neue Energiewirtschaft auf den Erhalt eines wettbewerblichen Rahmens mit fairen Bedingungen für alle Marktteilnehmer, um die Energiewende gemeinsam voranzubringen", betont bne-Geschäftsführer Busch.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (BNE) Karsten Wiedemann, Pressesprecher Hackescher Markt 4, 10178 Berlin Telefon: (030) 4005480, Fax: (030) 40054810

(rf)

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