Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

MB fordert 5,9 Prozent mehr Gehalt für Ärzte an Unikliniken / Nachholbedarf bei objektiver Arbeitszeiterfassung

(Berlin) - Der Marburger Bund fordert in den heute in Berlin beginnenden Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für die Ärztinnen und Ärzte in Universitätskliniken eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,9 Prozent und eine Anhebung der tariflichen Zuschläge für Überstunden und Nachtarbeit. Während der Zuschlag für Überstunden künftig 20 statt 15 Prozent betragen soll, fordert der MB für Nachtarbeit eine Erhöhung des Zuschlags von 20 auf 25 Prozent. Der Ärzte-Tarifvertrag (TV-Ärzte) findet auf die Arbeitsverhältnisse von bundesweit mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzten in 20 landeseigenen Universitätsklinika Anwendung.

Aufgrund der besonderen kündigungsrechtlichen Bedingungen muss sich der Marburger Bund in dieser Tarifrunde im Wesentlichen auf monetäre Forderungen beschränken. "Das Thema Arbeitszeit spielt allerdings auch jenseits dieser Tarifrunde eine wichtige Rolle. Im Marburger Bund findet aktuell eine breit angelegte Diskussion über die zukünftige Gestaltung der Arbeit im Krankenhaus statt. Wir sind überzeugt, dass ein zukunftsfähiger Umgang mit der ärztlichen Arbeitszeit eine objektive und manipulationsfreie Arbeitszeiterfassung voraussetzt. Hier gibt es an den Unikliniken noch sehr großen Nachholbedarf", betonte MB-Verhandlungsführer Christian Twardy. Die Mitgliederbefragung MB-Monitor 2015 ergab, dass es nur in einem Drittel der Unikliniken eine elektronische Arbeitszeiterfassung gibt (34%), ein Drittel (33%) erfasst die Arbeitszeit handschriftlich und in einem weiteren Drittel der Häuser wird die Arbeitszeit überhaupt nicht systematisch erfasst (33%).

Die Forderungen des Marburger Bundes in der Tarifrunde 2017 im Einzelnen:
- Lineare Entgeltsteigerung um 5,9 Prozent
- Aufhebung der Begrenzung auf die Stufe 2 der jeweiligen Entgeltgruppe bei der Berechnung geleisteter Überstunden
- Beseitigung der Begrenzung des Zuschlages für Arbeit an Samstagen auf die Zeit zwischen 13:00 und 21:00 Uhr
- Zukünftige Behandlung von Oster- und Pfingstsonntagen als zuschlagspflichtige Feiertage
- Anhebung des Zuschlages für Überstunden auf 20 Prozent
- Anhebung des Zuschlages für Nachtarbeit auf 25 Prozent

Die Forderungen sehen eine Laufzeit von einem Jahr vor. Beide Tarifparteien haben sich bereits vor der heutigen Auftaktrunde darauf verständigt, am 12. und 13. April 2017 die Tarifverhandlungen fortzusetzen.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Pressestelle Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 746846-0, Fax: (030) 746846-16

(sy)

NEWS TEILEN: