Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Mehr Eigenverantwortung bei gleicher Solidarität

(Berlin) – „Das Dilemma der Gesundheitspolitiker ist klar: Sie müssen einen Weg finden, bei dem zwei eigentlich unvereinbare Ziele austariert werden müssen. Dabei handelt es sich zum einen um die Kernaussage ‚Jeder bekommt, was er braucht’, zum anderen um die Formulierung ‚Keiner soll wesentlich stärker finanziell belastet werden’.“ Das hat Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), am 04. April im Rahmen der Diskussionsreihe KBV kontrovers in Berlin gesagt.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage der künftigen Rolle des Patienten im Gesundheitswesen. Dementsprechend lautete der Titel: „Neue Balance: der Patient zwischen Eigenverantwortung und Solidarität“. Einführend erklärte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD): „Alle Bürger müssen sich entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit an der Finanzierung des Gesundheitswesens beteiligen.“ Bei gleicher Solidarität bräuchten die Patienten und Versicherten mehr Eigenverantwortung. Allerdings stand für KBV-Chef Köhler fest: „Diese Eigenverantwortung wird mit einer erweiterten Zuzahlungsregelung einhergehen. Das ist weitaus gerechter, als die Alternative, den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auszudünnen.“

In zwei Themenblöcken ging es um Antworten auf die Fragen „Wie viel soll uns die Gesundheit in Deutschland wert sein“ sowie „Die Zukunft der GKV-Finanzierung – wer zahlt die Rechnung“. Auf dem Podium diskutierten kontrovers: Ulrich Weigeldt (Vorstand der KBV), Dr. Stefan Etgeton (Verbraucherzentrale Bundesverband), Dr. Rolf Hoberg (AOK Baden-Württemberg), Prof. Dr. Karl Lauterbach (Gesundheitsökonom), Prof. Dr. Rolf Rosenbrock (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), Karin Stötzner (Patientenbeauftragte Berlin), Dr. Volker Leienbach (Verband der privaten Krankenversicherung), Elisabeth Niejahr (Die Zeit), Dr. Martina Bunge (Bundestagsausschuss für Gesundheit), Prof. Dr. Johann Eekhoff (Universität Köln), Prof. Dr. Anita B. Pfaff (Universität Augsburg), Annette Widmann-Mauz (Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) und Dr. Theodor Windhorst (Landesärztekammer Westfalen-Lippe).

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Dr. Roland Stahl, Referent, Kommunikation Herbert-Lewin-Platz 2, 10623 Berlin Telefon: (030) 4005-0, Telefax: (030) 4005-1093

(bl)

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